Homepage: Gute Chancen für Patente von Hochschulen Fast jede zweite Erfindung ans Patentamt
Erfindungen an Brandenburgs Universitäten und Fachhochschulen haben gute Chancen auf eine wirtschaftliche Verwertung. Nahezu jede zweite von Wissenschaftlern entwickelte Technik sei zum Patent angemeldet worden, sagte der Innovationsmanager Bernhard Bomke.
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Erfindungen an Brandenburgs Universitäten und Fachhochschulen haben gute Chancen auf eine wirtschaftliche Verwertung. Nahezu jede zweite von Wissenschaftlern entwickelte Technik sei zum Patent angemeldet worden, sagte der Innovationsmanager Bernhard Bomke. Er arbeitet für Brainshell, die für die Erfindungsverwertung zuständige Landeseinrichtung. Seit Arbeitsbeginn von Brainshell 2002 wurden laut Bomke 150 Erfindungen begutachtet, daraus ergaben sich 72 Patentanmeldungen. Die Hochschulen bemühten sich, Ideengeber für die Industrie zu sein und Grundlagen für neue Produkte zu schaffen. „Dabei muss berücksichtigt werden, dass im Land Brandenburg im Vergleich zu anderen Ländern relativ wenige patentrelevante Wissenschaftler arbeiten“, erläuterte der Manager. Erfindungen kämen vor allem aus den Bereichen Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder auch Biotechnologie. Von Brainshell werden 1300 Wissenschaftler betreut, deren Forschungsergebnisse für das Patentwesen relevant sind. In Berlin sind es laut Bomke knapp 8000. Mit der Zahl der Erfindungsmeldungen ist Brainshell zufrieden. Aus den Patenten seien inzwischen 14 Lizenzverträge mit Unternehmen entstanden. Die Marktreife sei vielfach aber noch nicht gegeben. Mit Lizenznehmern zusammen werde das Patent weiterentwickelt. „Die Marktreife von Produkten wird häufig zusammen mit den Hochschulen erreicht“, berichtete Bomke. Derzeit stehen zwei Erfindungen kurz vor der Markteinführung. Allein in diesem Jahr wurden vier Lizenzverträge abgeschlossen. Mindestens zwei weitere sollen bis zum Jahresende folgen. Zu Beginn der Arbeit von Brainshell hätten Wissenschaftler noch große Skepsis gehegt. Nun klappe die Kooperation aber immer besser. Bis zur Arbeit von Brainshell konnten die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse selbst vermarkten, brauchten den Hochschulen keinen Bericht zu erstatten und konnten die Vermarktung selbst in die Hand nehmen oder eigene Projekte erstellen. Bomke verwies auf die Vorteile des neuen Systems. Die Patentanmeldung werde finanziert und es gebe eine professionelle Vermarktung. Brainshell wird von Bund und Land gefördert, die Hochschulen beteiligen sich an den Patentierungskosten. Ein Patent für Deutschland oder Europa kostet jeweils rund 4000 Euro. Problem bei der Vermarktung der Erfindungen in Brandenburg ist häufig die Schwäche der heimischen Wirtschaft. Bisher wurden nur vier Lizenzen in der Mark vergeben; die anderen Lizenznehmer sind Unternehmen aus anderen Bundesländern. Ein Partner sei in den USA gefunden worden, sagte Innovationsmanager Bomke. Eine Lizenz wurde für eine Technologie zum besseren Transport im Bergbau vergeben; eine andere gab es für die Messung von Feinstaub. Thorsten Gehrke
Thorsten Gehrke
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