ATLAS: Guten Appetit!
Oft verklärt man ja Erinnerungen. Doch mein letzter eigener Eindruck vom Schulessen ist auch nach Jahren nicht besser geworden.
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Oft verklärt man ja Erinnerungen. Doch mein letzter eigener Eindruck vom Schulessen ist auch nach Jahren nicht besser geworden. Es schmeckte einfach nicht, aber war billig. Der Preis war das schlagende Argument. Auch heute noch kostet ein Schulessen in Potsdam zwischen 2,03 Euro und 2,80 Euro. Jeder, der mal versucht hat, eine gesunde, warme Mahlzeit für diese Summe zu kochen, weiß, dass er damit nicht weit kommt. Nun hat einer der größten Schulcaterer der Stadt die Notbremse gezogen. Für die bisherigen Preise sei die Essenslieferung nicht mehr wirtschaftlich. Elf Schulen sind betroffen. Das könnte für die Eltern eine Chance sein, sich über den Anspruch an das Schulessen ihrer Kinder Gedanken zu machen. Einer Umfrage der Stadtverwaltung zufolge sind viele mit der Qualität des Essens unzufrieden, doch nur wenige wollen mehr als drei Euro pro Mahlzeit zahlen. Dieser Widerspruch wird sich nicht von allein auflösen. Nur die Eltern, die in den Schulkonferenzen über die Caterer entscheiden, können ihn auflösen – indem sie einen höheren Preis akzeptieren. Vor nur einem halben Jahr hatten auch in Potsdam Kinder Brechdurchfall wegen verdorbener Erdbeeren im Schulessen. Das sollte nicht wieder vorkommen. Besser wäre, wenn es den Kindern schmeckt.
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