Landeshauptstadt: Gymnasium eröffnet neues Internat Hoffbauer investiert 1,8 Millionen Euro / Erster Bauabschnitt fertig / Schulhaus soll saniert werden
Hermannswerder - Brandenburgs erstes evangelisches Schulinternat ist gestern auf Hermannswerder eröffnet worden. Im umgebauten ehemaligen Vierseit-Wirtschaftshof des einstigen Gutshofes sollen 80 Schüler des Evangelischen Gymnasiums der Hoffbauer-Stiftung wohnen.
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Hermannswerder - Brandenburgs erstes evangelisches Schulinternat ist gestern auf Hermannswerder eröffnet worden. Im umgebauten ehemaligen Vierseit-Wirtschaftshof des einstigen Gutshofes sollen 80 Schüler des Evangelischen Gymnasiums der Hoffbauer-Stiftung wohnen. Gestern wurde der erste Bauabschnitt, das „Haus Esche“, eingeweiht. Die Kosten für den gesamten Umbau belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro.
Bereits seit Schuljahresbeginn leben und arbeiten im „Haus Esche“ 29 Schüler des Evangelischen Gymnasiums, sagte gestern der Leiter des Internats, Thomas Hempel. Zuvor waren sie im Dachgeschoss der Schule untergebracht. Die Bauarbeiten an dem neuen Internatsgebäude, das als „Häuschen mit Rampe“ bekannt ist, begannen im Februar 2004. Jetzt sind die 15 Ein- und Zweibettzimmer mit eigenen Bädern fertig. Mädchen und Jungen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren haben hier im Schulalltag ein Zuhause. Bereits im Sommer soll der zweite Bauabschnitt fertig gestellt werden, so Hempel. In das einstige Haus für körperbehinderte Menschen sollen dann 26 Schüler einziehen. Die Mädchen und Jungen kommen vorwiegend aus dem Land Brandenburg und Berlin, einige aber auch aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen.
„Nach mehreren Jahrzehnten gibt es nun wieder ein eigenständiges Internat“, sagte Thomas Hempel gestern bei der feierlichen Eröffnung. Das eigentliche Internat war Anfang der 80er Jahre durch einen Brand zerstört worden, erinnerte Gustav-Adolf Fleischer, der ehemalige Internatsleiter. So genannte Notquartiere wurden eingerichtet. Zu Zeiten des Kirchlichen Oberseminars lebten die Schüler beengt in verwinkelten Zimmern gleich unterm Dach ihres Schulgebäudes, dem Haus 18, oder waren privat und in Wohngemeinschaften in der Stadt untergebracht. „Nun dürft ihr nicht mehr im Schulgebäude schlafen“, sagte Schulleiter Uwe Eisentraut mit einem Zwinkern. Seinen Schützlingen schenkte er zum Einzug die Komplettausgabe von Asterix und Obelix auf DVD. „Zur Förderung der Altsprachkenntnisse.“
Doch mit baldiger Fertigstellung des Internats sind die Bauarbeiten für die Hoffbauer-Stiftung nicht beendet: So die Finanzierung und die Bauplanung stehen, könne im Sommer mit der Sanierung des Schulgebäudes begonnen werden, sagte Frank Hohn, Vorstandsvorsitzender der Hoffbauer-Stiftung. Das Evangelische Gymnasium ist derzeit die einzige öffentliche weiterführende Schule in der Stadt mit Ganztagsangebot. Das nun leer gezogene Dachgeschoss wird übergangsweise zur Hausaufgabenbetreuung und für Freizeitangebote genutzt.
Das traditionsreiche Gymnasium und das ihm angeschlossene Internat können Schüler ab der fünften Klasse besuchen. Die Hoffbauer-Stiftung als größter freier Schulträger des Landes betreibt neben dieser Einrichtung Grundschulen in Potsdam, Jüterbog und Kleinmachnow sowie verschiedene Fachschulen.
Ulrike Strube
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