Sport: Halbfinalchance gewahrt
Turbine spielte im Uefa-Cup 1:1 in Woronesh, dank einer Flanke von Inken Becher
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Turbine spielte im Uefa-Cup 1:1 in Woronesh, dank einer Flanke von Inken Becher Von Michael Meyer, Woronesh Dank einer „verunglückten“ Flanke von Inken Becher wahrte der 1. FFC Turbine Potsdam seine „weiße Weste“ im UEFA- Pokal. Der deutsche Frauenfußball-Meister trennte sich am Sonntag im Viertelfinal-Hinspiel vom russischen Champion FC Energy Woronesh 1:1 (0:0) und hat somit beim Rückspiel am 31. Oktober in Potsdam gute Chancen, das Halbfinale zu erreichen. „Die Russinnen sind auswärts drei Mal schwächer als zu Hause. Deshalb glaube ich jetzt ganz fest an unser Weiterkommen“, erklärte Turbine- Coach Bernd Schröder und sagte weiter: „Wir haben heute nur 40 Prozent dessen gezeigt, was wir wirklich können“. Vor der „Geisterkulisse“ von nicht einmal 1000 Zuschauern – offiziell zählten die Gastgeber 3600 – im rund 30 000 Besucher fassenden Zentralstadion der 1,5 Millionen-Stadt am Don erwischten die Damen aus Russland den besseren Start. Eine Ecke von Jelena Danilova landete direkt am Außenpfosten von Potsdams Keeper Nadine Angerer (7. Minute), nur sechzig Sekunden später lief Abwehrspielerin Vera Strukova allein auf Angerer zu, die Turbine vor einem Rückstand bewahrte. Erst danach kam die Mannschaft um Trainer Bernd Schröder, der ohne die am Knie verletzte Auswahlstürmerin Petra Wimbersky auskommen musste, besser ins Spiel. Vor allem Viola Odebrecht sorgte aus dem Mittelfeld heraus für Gefahr vor dem Tor von Irina Zvarych. Mehrere Chancen vereitelte die Russin Mitte der ersten Halbzeit, ehe andererseits Angerer einen Lupfer von Daria Apanashenko (43.) nur mit Mühe über den Kasten lenken konnte. Die Folklore in der Halbzeit und der kurz nach Anpfiff auf das Spielfeld rennende Hund schienen die Potsdamerinnen noch zu beeindrucken, als die 17-jährige Karlsruherin Sabrina Rastetter ihre Mannschaft aus 25 Metern in Führung (47.) schoss. Danach agierte der fünfmalige russische Meister und achtfache Pokalsieger, der im Vorjahr im Viertelfinale mit zwei Mal 1:2 nur knapp am späteren UEFA-Cup-Sieger Umea/Schweden gescheitert war, nach Belieben gegen die verunsichert wirkenden Potsdamerinnen. Erst Conny Pohlers (75.) mit ihrer vergebenen Chance, frei stehend vom Elfmeterpunkt, läutete die Schlussoffensive für Potsdam ein – ein als Flanke gedachter Schuss von Becher aus 35 Meter zum glücklichen Ausgleich (86.) erlöste Turbine dann jedoch. „Es ist ein Ergebnis, mit dem wir leben können“, sagte die Torschützin anschließend, deren Flanke von Peggy Kuznik am Pfosten verpasst wurde. Rastetter sieht dagegen gute Chancen auf ein Weiterkommen ihrer Mannschaft: „Es wäre super gewesen, heute zu Null zu spielen. Aber ich denke, wir können in Potsdam gewinnen.“ Ihr Trainer Ivan Saenko sah die Schlussviertelstunde auf Geheiß von Schiedsrichterin Anri Hanninen (Finnland) von der Tribüne aus. Er beschwerte sich nach der Partie heftig über die Diskriminierung seiner Mannschaft. Turbine Potsdam: Angerer; Thomas (46. Kuznik), Becher, Carlson, Hingst, Zietz, Odebrecht, Omilade, Mittag, Pohlers, Schadrack (84. Schiewe).
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