ATLAS: Hallo, Lenin!
Sabine Schicketanz über die Lenin-Büste im Volkspark
Stand:
Da ist der eine Lenin schon aus Potsdam verschwunden, taucht nun ein zweiter wieder auf: Im Volkspark im Bornstedter Feld hat eine Büste des ehemaligen russischen Staatschefs – bisher offenbar völlig unbeachtet – einen netten Platz auf einem Grashügel erhalten. Das Relikt vergangener Zeiten befindet sich natürlich schon lange im Volkspark, immerhin war die Büste Teil einer Ausstellung, die die Geschichte des ehemaligen Militärgeländes Bornstedter Feld deutlich machen sollte. Diese Ausstellung gibt es aber nicht mehr – und genau das ist für Lenin nun das Problem. Denn der unbedarfte Volkspark-Besucher – immerhin ein städtischer Park, für den Eintritt verlangt wird – könnte sich schon erschrecken über die Büste: Sie steht dort nun aus keinem ersichtlichen Grund, von Erläuterungen über ihre Geschichte oder die des Parks ist nichts bekannt. Dazu kommt, dass der Entwicklungsträger Bornstedter Feld die Büste erst kürzlich „umgestellt“ hat, weil an ihrem ursprünglichen Standort gebaut wurde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte in der Stadtverwaltung und beim Entwicklungsträger über den Umgang mit dem Lenin nachgedacht werden müssen. Eine Minimal-Konsequenz zu ziehen wäre leicht gewesen: Die Büste bleibt stehen, bekommt aber eine Erklärungstafel.
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