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Das Holländische Viertel ist heute ein beliebter Tourismus-Magnet.

© Andreas Klaer

Holländisches Viertel in Potsdam: Händler gehen in die Offensive

Das Holländische Viertel in Potsdam will zukünftig attraktiver werden, neue Veranstaltungsreihen sind unter anderem geplant. Außerdem gibt es Neuigkeiten im Streit um den "Zwarten Piet".

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Potsdam - Eine gemeinsame Internetseite, ein Slogan und eigene Veranstaltungsreihen: Die Gewerbetreibenden im Holländischen Viertel planen eine Offensive zur Stärkung des historischen Quartiers. Darauf habe man sich in dieser Woche bei einem ersten Treffen der Arbeitsgemeinschaft Holländisches Viertel verständigt, teilte Mitinitiatorin Alice Paul-Lunow mit. Die erneute Absage des Tulpenfestes bedauere man sehr, „besonders da sie so kurzfristig erfolgte, dass man keine ebenbürtige Veranstaltung mehr gestalten könne“. Wie berichtet hatte der das Tulpenfest bis zu 40 000 Besucher ins Viertel gelockt.

Die Händler hatten ihr Treffen unabhängig von der jüngsten Absage vereinbart, hieß es. Man habe Ideen für die Stärkung des Viertels gesammelt, Anfang Mai soll ein Konzept für 2015 und 2016 vorgestellt werden. Man müsse bei Sponsoren, Reiseveranstaltern und Kunden das Vertrauen zurückgewinnen, „das man durch das ständige Hin und Her der letzten Jahre“ eingebüßt habe. Für die bessere Zusammenarbeit soll auch ein Unternehmerstammtisch für Mitstreiter aus dem Viertel etabliert werden.

Neues vom "Zwarten Piet"

Indes gibt es auch Neuigkeiten beim Streit um den „Zwarten Piet“. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat sich in dieser Frage mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland, Moctar Kamara, und der Potsdamerin Marianne Ballé Moudoumbou ausgetauscht, wie die Stadt mitteilte. Wegen der schwarz angemalten Figur des „Pieten“, die zum traditionellen niederländischen Sinterklaasfest am 5. Dezember gehört und die auch beim Sinterklaasmarkt aufgetreten ist, waren im vergangenen Jahr Rassismus-Vorwürfe laut geworden. „Ich habe zugesichert, dass wir uns mit dem Veranstalter im Vorfeld darüber verständigen wollen, wie es in diesem Jahr weitergehen soll“, sagte Jakobs. Er wolle zudem prüfen, inwieweit ein Antidiskriminierungspassus in die Veranstaltungsgenehmigungen eingebaut werden kann. Moctar Kamara sprach von einem „zukunftsorientierten Gespräch“. Man habe auf den rassistischen Ursprung des sogenannten „Black Facings“ und den Unterschied von Absicht und Wirkung hingewiesen: Auch was nicht rassistisch gemeint sei, könne auf Betroffene eine äußerst rassistische Wirkung haben.

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