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Landeshauptstadt: Handwerkerhof in der Warteschleife

Das in der Fritz-Zubeil-Straße geplante Projekt verzögert sich abermals – nun soll 2013 Baubeginn sein

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Babelsberg - Der Baustart des seit Jahren geplanten Handwerker- und Gewerbehofs muss erneut verschoben werden. Die Grundsteinlegung auf dem Areal an der Fritz-Zubeil-Straße sei nun für das Frühjahr 2013 anvisiert, sagte Steffen Schramm, Geschäftsführer der städtischen Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH (TGZP), auf PNN-Anfrage. Das kommunale Unternehmen plant den Gewerbehof und soll ihn auch betreiben. Das Projekt verzögert sich bereits seit drei Jahren immer wieder, zuletzt war der Baustart für den kommenden Herbst angekündigt.

Es hätten erst „umfangreiche planerische und rechtliche Voraussetzungen geklärt“ werden müssen, sagte Schramm zur Begründung. „So etwas dauert eben manchmal etwas länger als angenommen.“ So habe der Brandenburgische Liegenschaftsbetrieb erst haushaltsrechtlich prüfen müssen, ob die Kosten richtig angesetzt sind. Die TGZP will die Flächen für 13 Handwerks- und Gewerbebetriebe so kostengünstig wie möglich anbieten. Pro Betrieb sind rund 180 Quadratmeter Hallenfläche und etwa 220 Quadratmeter Außenfläche geplant. Der Quadratmeter soll für fünf Euro netto kalt vermietet werden, sagte dazu der Chef der städtischen Wirtschaftsförderung, Stefan Frerichs.

Vor allem Handwerkern solche günstigen Ansiedlungsmöglichkeiten zu bieten, ist laut Frerichs dringend notwendig, denn einige Betriebe, vor allem jene in der Nähe von Wohngebieten, hätten nur noch ein zeitlich begrenztes Bleiberecht. Auch Neuansiedlungen seien notwendig, so Frerichs. Andernfalls drohe ein Marktversagen: Fehlende Angebote bei Handwerkerleistungen würden zu steigenden Preisen führen. Dem müsse man durch das Angebot von preiswertem Betriebsgelände entgegenwirken. Die neue Ansiedlung soll insgesamt laut Frerichs etwa drei Millionen Euro kosten. Im Vorjahr war noch von 2,4 Millionen die Rede. Schwieriger Baugrund und Preissteigerungen in der Baubranche seien dafür verantwortlich, so der Wirtschaftsförderer.

Der Handwerker- und Gewerbehof soll in der Fritz-Zubeil-Straße U-förmig angelegt werden. Um Lärmbelästigungen für die Umgebung einzuschränken, sollen sich bei den Werkstätten nur die auf Hofseite liegenden Fenster öffnen lassen.

Die Planungen seien weit gediehen und teilweise mit den zuständigen Ämtern abgestimmt, so Schramm. Er rechne deshalb kurzfristig mit einer Baugenehmigung, wenn die Finanzierung erst steht. Das soll im September der Fall sein. Als Letztes wird es eine europaweite Ausschreibung für den Ausbau des Handwerker- und Gewerbehofs geben.

Geklärt ist bereits, dass der Entwicklungsträger Stadtkontor als Treuhänder den städtischen Baugrund von knapp 9000 Quadratmetern kostenlos zur Verfügung stellt. Nachdem das Land eine Förderung aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung immer wieder abgelehnt hatte, soll das Projekt nun über einen Finanzierungsmix verwirklicht werden. Zum einen stellt das Stadtkontor dafür Mittel zur Verfügung, die es aus den Einnahmen für das Entwicklungsgebiet über Grundstücksverkäufe an Gewerbebetriebe bereits erwirtschaftet hat. Außerdem hat die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) zinsgünstige Kredite zugesagt.

Die TGZP hat bereits fünf Technologie- und Innovationszentren in Potsdam ausgebaut und betreibt sie ohne öffentliche Mittel. Sie seien mit bis zu 90 Prozent sehr gut ausgelastet, sagt Schramm. Trotzdem habe die Gesellschaft beim Bau des neuen Gewerbezentrums auch darauf achten müssen, dass sie den Handwerker- und Gewerbehof finanziell realisieren kann.

Für den Handwerker- und Gewerbehof habe es in der Vergangenheit verschiedene Konzepte gegeben, bis „man schließlich auf uns gestoßen ist“, so Schramm.

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