Landeshauptstadt: „Hanna“ kommt nach Potsdam

Während in Los Angeles die „Goldjungs“ verliehen wurden, wird in Babelsberg an den Vorbereitungen für den nächsten Hollywood-Film mit Oscar-Ambitionen gearbeitet: Noch im März sollen die Dreharbeiten für „Hanna“ beginnen. Das bestätigte gestern Studio Babelsberg-Vorstand Christoph Fisser: „Es ist ein starkes Drehbuch, wir sind guten Mutes, dass der Dreh im März bei uns startet.“

Die Hauptrollen spielen Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett, Nachwuchstalent Saoirse Ronan und Eric Bana. Regie führt Joe Wright. Bekannt geworden ist der Brite mit seiner Verfilmung des Jane Austen Romans „Stolz und Vorurteil“. Für die Rolle in seinem Drama „Abbitte“ – nach dem gleichnamigen Buch von Ian McEwan – war die heute 15-jährige Saoirse Ronan im vergangenen Jahr für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Der Actionthriller „Hanna“ soll die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens (Saoirse Ronan) aus Osteuropa erzählen, das von ihrem Vater (Eric Bana) in einem Trainingscamp der CIA zu einer eiskalten Killerin ausgebildet wird. Das Mädchen Hanna wird befreit, kommt zu einer französischen Familie, wo sie sich mit deren Tochter anfreundet. Als ihr Vater versucht, sie zurück in seine Kreise zu ziehen, kämpft sie um ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. „Hanna“, so heißt es in Filmkreisen, soll sich an den teilweise ebenfalls in Babelsberg und Berlin gedrehten „Bourne“-Thrillern und Luc Bessons „Nikita“ orientieren. Der Film soll 2011 in die Kinos kommen, er wird von Marty Adelstein, Leslie Holleran und Scott Nemes produziert und von Focus Features vertrieben.

In Babelsberg wird nach PNN-Informationen bereits an Kulissenbauten für „Hanna“ gearbeitet; auch Außen-Drehorte wurden gesucht. Der Actionthriller wäre die dritte Produktion auf dem Filmgelände neben „The Apparition“ mit „Twilight“-Star Ashley Greene und „Unknown White Male“ mit Liam Neeson und Diane Kruger. Im Sommer sollen außerdem die Dreharbeiten für „Waiting for Azrael“ von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud beginnen. Die iranische Regisseurin und der französische Comic-Künstler waren 2008 mit ihrem Animationsfilm „Persepolis“ für den Oscar nominiert. Ihr neuer Film basiert auf dem Comic „Chicken with Plums“ und erzählt von einem Musiker, der sterben will, weil seine Laute zerbrochen ist. „Waiting for Azrael“ ist das erste Projekt des neuen internationalen Produktionsunternehmens „TheManipulators“, das Studio Babelsberg mit zwei Partnern gegründet hat. Sabine Schicketanz