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Sport: Harte Weihnachten
Philipp Walsleben hat ein volles Programm
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Wenn Philipp Walsleben an die Weihnachtstage denkt, gehen bei ihm eher die Jalousien runter, als dass Freude oder gar Besinnlichkeit aufkommt. Statt mit Freundin Dorien und seiner Familie bei Entenbraten und Klößen zu sitzen, muss er sich im wahrsten Sinne des Wortes mächtig abstrampeln. Gestern stand für den Kleinmachnower Radprofi in seiner Wahlheimat Belgien noch einmal ein Rennen an und am Montag folgt ebenfalls in Belgien der nächste Weltcup. Nach einmonatiger und inzwischen überstandener Krankheit ist der 24-Jährige inzwischen ins Cross-Geschehen wieder eingestiegen und kam kürzlich beim Cross- Weltcup im belgischen Namur auf den 27. Platz. „Nun werde ich mich Stück für Stück nach vorn arbeiten“, sagt „Walze“, der vor zwei Jahren U 23-Cross-Weltmeister wurde und inzwischen als Profi für den belgischen Rennstall BKCP-Powerplus in die Pedalen tritt. „Eine Top 25 möchte ich im internationalen Vergleich schon bald wieder erreicht haben.“
In jedem Fall geht Walsleben aber bei den Deutschen Meisterschaften im Querfeldein als Favorit an den Start. Diese werden am 7. und 8. Januar vom RC Kleinmachnow in den Kiebitzbergen ausgerichtet – zum dritten Mal nach 2003 und 2005. Und dafür wurde auch schon mal der Wald gefegt. Um das am Samstag in der Dämmerung stattfindende Jedermannrennen auch über die Bühne zu bringen, leuchteten zahlreiche Vereinsmitglieder zudem den Wald aus und installierten eine Flutlichtanlage. „Allein für dieses Rennen haben sich 106 Fahrer angemeldet“, sagt Vereinssprecher Markus Mex. „Damit sind wir am Limit angekommen.“
Die Strecke verläuft diesmal etwas anders, führt direkt über den Berg und ist mit einer Brücke ausgestattet, die von den Teilnehmern einmal über- und zweimal unterquert werden muss. „Ich kenne die Strecke als Kleinmachnower ja sehr gut“, sagt Walsleben. „Sie ist eine der anspruchsvollsten in Deutschland.“
Nichtsdestotrotz strebt er einen Sieg und damit die Titelverteidigung in seinem Heimatort an. In den Kiebitzbergen wird es ein Wiedersehen mit seinem alten Rivalen Christoph Pfingsten geben. Der gebürtige Stahnsdorfer ist inzwischen beim niederländischen Cyclingteam de Rijke unter Vertrag. Zwischen beiden wird es aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem Duell im Kampf um den Meistertitel kommen. „Aber auch auf meinen Teamkollegen Marcel Meisen werde ich achten müssen“, so Walsleben. „Der ist zuletzt sehr starke Rennen gefahren.“
Zuvor ist aber zumindest ein kleines bisschen Weihnachten angesagt. Walslebens Eltern sind nach Belgien gefahren und feuern den Sohn bei seinen Rennen an. In den nächsten Jahren, so hat sich „Walze“ vorgenommen, soll das Fest anders verlaufen. „Mich ärgert solch eine Wettkampfplanung“, meint er. „Aber noch bin ich zu klein, um dagegen etwas sagen zu können.“
www.cross-dm2012.de
Henner Mallwitz
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