Landeshauptstadt: Hartnäckig
350 Euro für Potsdams „Unicef-Junior-Botschafter“
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Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Insgesamt 350 Euro konnten die beiden Humboldt-Schülerinnen Helma von Zadow und Caroline Kunkel mit ihrer Tombola-Aktion für Unicef-Aidsprojekte in Afrika sammeln. In der Aula ihres Gymnasiums in der Heinrich-Mann-Allee verlosten die Neuntklässlerinnen gestern Vormittag die Preise unter den Käufern der 316 Lose: Als Gewinne gab es zum Beispiel eine von Günther Jauch signierte „Wer wird Millionär“-DVD oder Kinokarten fürs Thalia.
Dass auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zur Verlosung kam, war noch vor drei Wochen undenkbar: Denn von Zadow hatte mehrmals ergebnislos versucht, Jakobs für ihre Idee zu gewinnen. Nach angeblich verschwundenen Briefen im Büro des Stadtoberhauptes, zwei persönlichen Gesprächen und vergessenen Rückmeldungen hatte die 15-Jährige schließlich die Nase voll: Sie sei enttäuscht von Jakobs, schrieb sie ihm in einem Brief. Den habe sie persönlich in seinen Privatbriefkasten gesteckt, erzählt die Schülerin. „Zwei Tage später klingelte mein Handy“, erinnert sie sich: „Guten Tag, hier ist die Sekretärin von Jann Jakobs.“ Nur eine Woche vor Projektbeginn am Welt-Aids-Tag sprang er doch noch als Schirmherr auf.
Der Brief zu Hause, das sei ihm „peinlich“ gewesen, gab Jakobs gestern vor versammelter Schülerschaft zu. Dafür versprach er seine Unterstützung für die Weiterführung des Projektes. Außerdem rundete der Oberbürgermeister die Los- und Spendeneinnahmen von 279 Euro mit 21 Euro auf. Weitere 50 Euro kamen aus dem Lehrerkollegium der Schule. Schulleiterin Carola Gnadt war vom Engagement ihrer Schülerinnen begeistert und regte an, die Aktion zu einer „Dauereinrichtung“ zu machen.
Von Zadow und Kunkel können sich jetzt jedenfalls „Unicef-Junior-Botschafter“ nennen. Und sind damit bisher die einzigen Potsdamer, erklärt Petra van Gisteren, die Leiterin der Potsdamer Unicef-Arbeitsgruppe. Die Aidskampagne der Unicef startete erst in diesem Jahr, so van Gisteren. An den ersten Besuch der Schülerinnen in ihrem Büro im Kongresshotel am Luftschiffhafen erinnere sie sich noch gut: Aus der geplanten Stippvisite sei ein langes Gespräch geworden. „Es hat sich gelohnt, hat Spaß gemacht“, rekapituliert Kunkel zum Projektabschluss. JaHa
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