zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Hartz-IV-Garten öffnet

6500 Quadratmeter Land am Pfingstberg für Verein

Stand:

Nauener Vorstadt - Das Garten-Projekt des Vereins Hartz IV-Betroffener startet am kommenden Samstag. Dafür erhält der zurzeit zehn Mitglieder zählende Verein mit Jürgen Weber an der Spitze 6500 Quadratmeter ehemaliges Gartenland in der Kleingartensparte am Pfingstberg. Die Pacht für das Gelände übernimmt der Kreisverband Potsdam der Garten- und Siedlerfreunde e.V (VGS) für unbefristete Zeit. Personelle und organisatorische Unterstützung kommen vom Selbsthilfezentrum Sekiz e.V..

Ungeklärt ist, von wem die Unterhaltskosten getragen werden. Der Hartz IV-Verein hat nicht die nötigen Mittel und hofft auf Sponsoren. Bis dahin, erklärte VGS-Geschäftsführer Friedrich Niehaus, wolle der VGS die Kosten tragen. „Eigentlich hatte ich Hilfe von der Stadt erhofft, aber drei Anträge wurden abgelehnt“, monierte Weber. Doch war die Verwaltung nicht untätig, wenn man Niehaus glauben darf. Erst auf Initiative des Oberbürgermeisters Jann Jakobs (SPD) sei der Verein über den VGS zum Grundstück gekommen, so der Verbandsgeschäftsführer. Für die Schuttberäumung des Grundstücks, die am Samstag startet, stellt die Stadt zudem kostenlos Container zur Verfügung, sagte Brigitte Heise von Sekiz.

Strittig sind die Vorstellungen über die Nutzung des zwei Fußballfelder großen Areals. Landschaftsarchitekt Hartmut Solmsdorf sagte: „Bei einer Besichtigung ist mir ein besonderer Flieder-Strauch ins Auge gefallen.“ Das Gewächs ist im Durchmesser acht Meter groß und zwischen 50 und 70 Jahre alt. Solmsdorf teilte in seinen Plänen das Areal in verschiedene Zonen auf. Neben einem Spiel- und einem Ruhebereich soll es Beete für Obst- und Gemüseanbau geben. Komplettiert wird der Garten mit einem Gemeinschaftshaus und einem Festplatz. Vorstellbar seien auch eine Schau-Imkerei für etwa 20 Bienenvölker sowie ein Streichelzoo. „Das wäre dann die erste Einrichtung dieser Art in einer Kleingartensparte deutschlandweit“, betonte Solmsdorf. Natürlich seien das Zukunftsträume, nehme die Umsetzung Jahre in Anspruch. „Der Weg ist das Ziel.“

Für Hartz IV-Vereinsvorsitzenden Weber sind die Vorstellungen des Architekten „abweichend“ von den eigenen. „Unser oberstes Ziel ist, ein Gartenstück für die Erholung zu schaffen. Der Anbau von Obst und Gemüse solle „vor allem zur Selbstversorgung dienen“.

Doch zunächst steht die Beräumung an. Brigitte Heise von Sekiz erklärte, einzelne Gruppen in der Selbsthilfeagentur hätten sich zur Mithilfe bereit erklärt. Nach dem Start am Samstag wolle man in der Woche bis Ostern regelmäßig ab 9 Uhr arbeiten. „Um den Garten mit Leben zu füllen, müssen wir bürgerschaftliches Engagement abrufen“, so Heise. Kay Grimmer

Start der Schuttberäumung: Samstag, 15. März, 9 Uhr. Treffpunkt: Bushaltestelle „Am Pfingstberg“, Gartengeräte und Handschuhe mitbringen, wenn vorhanden; Kontakte: Verein Hartz IV-Betroffene: (0331) 6475760, Sekiz: Tel.: (0331) 6200281.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })