Landeshauptstadt: Hassprediger: Vorwurf nicht gerechtfertigt Jakobs verurteilt Petkes Äußerung „aufs Schärfste“
Von Kay Grimmer Der am Dienstag veröffentlichte Vorwurf des CDU-Landtagsabgeordneten Sven Petke, der in Potsdam tätige islamische Geistliche Kamal Abdallah sei ein Hassprediger, ist durch die Stadtverwaltung dementiert worden. „Die Recherchen bei Verfassungsschutz und Polizei haben ergeben, dass die Vorwürfe in keinster Weise gerechtfertigt sind“, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs.
Stand:
Von Kay Grimmer Der am Dienstag veröffentlichte Vorwurf des CDU-Landtagsabgeordneten Sven Petke, der in Potsdam tätige islamische Geistliche Kamal Abdallah sei ein Hassprediger, ist durch die Stadtverwaltung dementiert worden. „Die Recherchen bei Verfassungsschutz und Polizei haben ergeben, dass die Vorwürfe in keinster Weise gerechtfertigt sind“, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs. Petke hatte verlautbaren lassen, er habe „sehr, sehr glaubwürdige Informationen von mehreren Seiten“, dass in der Muslimischen Gemeinde Potsdam e.V., die in der Leipziger Straße ihren Gebetsraum hat, ein palästinensischer Imam „gegen den Westen, seine Lebensweise und Ungläubige“ predige. Petke nannte ihn den „Kaplan von Potsdam“. Jürgen Marx, Mitglied der Muslimischen Gemeinde, verwahrte sich gegen jeglichen Vorwurf, es sei zu Hasspredigten gekommen. „Wir halten normale islamische Gebete.“ Jakobs sagte, der leichtfertige Umgang mit nicht belegten Wahrnehmungen und der ungerechtfertigte Angriff auf Andersgläubige sei, auch in Wahlkampfzeiten, „auf das Schärfste zu verurteilen“. PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erklärte, „Petke hat die Jagd auf Moslems eröffnet“. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, „diese Mutmaßung sei aus dem Kreis der Stadtverordneten gekommen“, griff Scharfenberg den CDU-Stadtparlamentarier Steeven Bretz an, der sich noch am Mittwochvormittag für eine „Null-Toleranz-Linie“ ausgesprochen hatte, „wenn sich die Vorwürfe bestätigen“. Der Verfassungsschutz Brandenburg werde, so dessen Sprecher Heiko Homburg auf PNN-Nachfrage, die Erkenntnisse „berücksichtigen“. „Weder werden wir die Äußerungen Petkes bestätigen noch dementieren“, so Homburg. OB Jakobs fügte hinzu, die Stadtverwaltung werde bei einer Gefährdung der Demokratie von sich aus handeln. Wenn Sven Petke als Landtagsabgeordneter jedoch über andere Informationen verfüge, als die, „die mir zur Verfügung stehen, wäre das ein Skandal hoch drei.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: