ATLAS: Hätschelkind
Kay Grimmer über den Schlaatz und die Probleme anderer Stadtteile
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Das einstige Sorgenkind Schlaatz ist auf dem besten Weg, ein „ganz normaler Stadtteil“ zu werden. Nicht zuletzt dank des jahrelangen Förderwillens seitens der Stadt und der Wohnungsgesellschaften. Millionen wurden durch Programme in Sanierungen gesteckt, Innenhöfe neu gestaltet, Straßen und Wege angelegt. Da schauen Bewohner anderer Stadtteile womöglich fast neidisch auf das Hätschelkind der Stadt. Außer dem einst letzten DDR-Wohngebiet Drewitz bekommt kein anderer Stadtteil solch geballte Aufmerksamkeit bei der Suche nach mannigfaltiger Unterstützung. Dabei braucht man nur einmal in das Kirchsteigfeld zu schauen, um zu bemerken, dass auch andere Viertel ihre Probleme haben. Bereits im April diesen Jahres gründete sich dort, in Potsdams jüngstem Wohngebiet, eine Bürgerinitiative, um der drohenden „Verödung des Kirchsteigfeldes“ entgegenzuwirken. Der dort ansässige Jugendclub „Off-Line“ kämpft seit Jahren um ein neues Vereinsgebäude, bislang vergeblich. Es geht nicht darum, die Förderung für die Wohngebiete Schlaatz oder Drewitz einzustellen, doch könnte die Frage des „besonderen Entwicklungsbedarfs“ nach zehn Jahren herausragender Förderung für das Plattenbaugebiet Schlaatz wieder einmal neu gestellt werden.
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