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Jubel mit Anhang. Zahlreiche Potsdamer Fans hatten den 1. FFC Turbine auf den Weg nach Magdeburg begleitet. Durch ein 3:0 im Finale gegen Bayern München gewannen die Potsdamerinnen zum dritten Mal in Folge den DFB-Hallenpokal aller zwölf Frauenfußball-Bundesligisten  ohne Punktverlust und mit nur drei Gegentoren .

© Jan Kuppert

Von Michael Meyer: Hattrick unterm Hallendach

Der 1. FFC Turbine Potsdam hat in Magdeburg zum dritten Mal in Folge den DFB-Hallenpokal der Frauen gewonnen

Stand:

Fatmire Bajramaj schien überrascht. Sie plauschte am Samstag gerade munter am Rande der Bande mit der Potsdamer Presse, als sie per Lautsprecher zur Extra-Ehrung gerufen wurde. Minuten vorher hatte Turbine Potsdam in Magdeburg durch ein 3:0 im Finale gegen Bayern München zum dritten Mal in Folge den DFB-Hallenpokal aller zwölf Frauenfußball-Bundesligisten gewonnen – ohne Punktverlust und mit nur drei Gegentoren – , da wurde die Spielmacherin des Siegerteams auch zur „Besten Spielerin“ des Turniers gekürt. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, meinte Bajramaj anschließend. Und: „Das ist für mich eine Ehre, denn hier haben heute viele sehr gute Spielerinnen gespielt.“

Mag sein, aber wenn der Schwarzschopf von Turbine-Trainer Bernd Schröder vor 4341 Zuschauern – Rekord dieser Veranstaltung – auf den Kunstrasen geschickt wurde, brannte die Luft in der Bördelandhalle; wie überhaupt, wenn die Potsdamerinnen ihren Kombinationsfußball aufzogen. Dass sie selbst im Turnierverlauf nur zweimal traf, betrübte Bajramaj dabei nicht. „Ich bereite auch gern Tore vor“, sagte die 21-jährige Nationalspielerin. Für Turbines insgesamt fünften Titel unterm Dach – das ist Rekord im seit 1994 ausgetragenen DFB-Hallenpokal der Frauen – nannte sie vor allem zwei Gründe: „Wir haben wirklich als Team sehr stark gearbeitet. Und mit unserer guten Kondition waren wir auch weiter als die anderen Mannschaften.“

Turbine startete mit einem sicheren 3:0 gegen die SG Essen-Schönebeck ins Turnier, wobei Viola Odebrecht in der 7. der insgesamt zwölf Spielminuten mit einem Doppelschlag Potsdams Torreigen eröffnete (alle Turbine-Torschützinnen siehe Zahlenspiegel).Beim anschließenden 7:0 gegen Tennis Borussia Berlin trugen sich gleich sechs Spielerinnen in die Torschützenliste ein. Und im letzten Vorrundenspiel gegen den starken FF USV Jena, der später erst im Halbfinale nach einem Neunmeterkrimi vom FC Bayern gestoppt wurde, drehten Jessica Wich, Corina Schröder und Odebrecht ein 0:1 noch zum 3:1-Sieg. Im Viertelfinale machte Turbine beim 4:1 gegen den VfL Wolfsburg wenig Federlesen. Im Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücken – der zuvor als Bundesliga-Aufsteiger den UEFA-Cup- und DFB-Pokalsieger FCR Duisburg aus dem Rennen geworfen hatte – besorgte Jennifer Zietz mit ihrem 1:0 das 100. Turniertor. Deutlicher und überzeugend war dann wieder Turbines 3:0-Endspielsieg durch Tore von Draws, Keßler und Bajramaj gegen die Bayern, deren Trainer Günther Wörle anerkannte: „Turbine hat verdient gewonnen. Für uns war heute schon die Finalteilnahme wie ein Turniersieg.“

Mannschaftskapitänin Jennifer Zietz, die bei allen fünf Turbine-Erfolgen dabei war, stand anschließend das Glück ins Gesicht geschrieben. „Wir haben heute unsere Leistungen abgerufen und verdient gewonnen.“ Viola Odebrecht zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden. „Heute hat alles gepasst.“ Und Nadine Keßler jubelte: „Das war mein erster Titel mit Turbine.“ Kein Wunder, dass sie dies später bei der „Players Night“ im Magdeburger Maritim-Hotel mit Mannschaftskameradinnen bis weit nach Mitternacht feierte.

Auch Turbines Trainer Bernd Schröder ließ es sich dort gut gehen – mit Stolz auf seine junge Truppe. „Wir haben heute souverän und ohne Probleme gewonnen“, bilanzierte er. „Wir sind topfit. Und wenn wir mit solchem Selbstvertrauen wie hier in die Liga, den DFB-Pokal und die Champions League gehen – dann können wir alles holen.“

Turbine: Schumann, Sarholz; Peter (1 Turniertor), Wich (1), Bajramaj (2), Kaurin (2), Zietz (1), Odebrecht (5), Schröder (2), Draws (2), Keßler (4), Mittag (2).

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