Landeshauptstadt: Haus Dietz: Protest im Bauausschuss 1300 Unterschriften
gegen geplanten Abriss
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Innenstadt - Die Debatte um den drohenden Abriss des Hauses Dietz in der Kurfürstenstraße 24/25 geht in dieser Woche in eine entscheidene Phase. Bereits heute wird dem Ausschuss eine Liste mit 1300 Unterschriften gegen den Abriss des einstigen Wohnhauses des Architekten Heinrich Laurenz Dietz (1888-1942) übergeben. Damit endet nach zwei Monaten die vom Förderverein des Potsdam-Museums und dem Verein Architrav initiierte Protestaktion gegen den Abriss des städtebaulich und stadthistorisch bedeutenden Gebäudes in der Kurfürstenstraße, wie der Vorsitzende des Fördervereins des Potsdam-Museums, Markus Wicke, mitteilte. Er sei vom Zuspruch vieler Potsdamer und darüber hinaus „überwältigt“, so Wicke. Auf den Unterschriftenlisten befindet sich auch eine Reihe prominenter Potsdamer wie etwa Ehrenbürger Hans- Joachim Giersberg, Stadthistoriker Hartmut Knitter, Barbara Kuster von Mitteschön, Oberbürgermeisterkandidat Benjamin Bauer sowie Stadtverordnete unterschiedlicher Fraktionen wie etwa Saskia Hüneke (Bündnisgrüne), Pete Heuer (SPD), Klaus-Uwe Gunold (Linke) und Maike Dencker (CDU), teilt Wicke mit. Darüber hinaus hätten eine Reihe von Potsdamer und Berliner Kunst- und Architekturhistorikern und namhafte Potsdamer Architekten den Protest unterzeichnet. Auch die Brandenburgische Architektenkammer hatte die Abrisspläne kritisiert. Als beeindruckend schildert Wicke die im Internet abgegebenen Kommentare: „Unverständlich erscheint vielen Menschen die Tatsache, dass nicht auch das in den 1980er aus Baufälligkeit abgerissene und aus Mitteln des DDR-Denkmalpflegefonds wieder errichtete Haus Dietz unter Denkmalschutz steht – als einmaliges und besonderes Beispiel der Rekonstruktion eines Bauhaus-Gebäudes in der DDR“, so Wicke.
Am Donnerstag dieser Woche werden die Pläne einer Neubebauung des Hauses Dietz ab 16 Uhr in der Hegelallee 6-10, Haus 1, Raum 405, erneut dem Potsdamer Gestaltungsrat vorgelegt. Bei der Erstbegutachtung war das Vorhaben der Berliner Firma Natulis und der Architekten Kny & Weber Berlin schwer kritisiert worden. „Sie sind dabei, eine Bausünde zu organisieren“, erklärte Gestaltungsratsmitglied Christian Rapp. Als anstößig wurde insbesondere die geplante fünfgeschossige Baumasse gesehen, die die benachbarte historische Gymnastikschule von Margarete Ullrich „zu einem Mickey-Mouse-Häuschen“ degradiere. gb
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