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Landeshauptstadt: Haus ohne Namen

Die Medienanstalt baut in Babelsberg ein Medienbildungszentrum: Gestern war Grundsteinlegung

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Babelsberg - Der Grundstein liegt seit gestern, der Name wird noch gesucht: Ein „Medienkompetenz- und Ausbildungszentrum“ lässt die Medienanstalt Berlin Brandenburg (MABB) auf dem Gelände der Medienstadt Babelsberg bauen. Den endgültigen Namen für das Medienbildungshaus, in dem unter anderem der Studentensender „Xenon“ und das Schülerradioprojekt „Schulradio-Network“ unterkommen sollen, sucht die MABB derzeit bei einem Ideenwettbewerb im Internet. Zum Richtfest im April 2010 soll der Gewinner-Name verkündet werden, im Februar 2011 ist das Medienzentrum voraussichtlich fertig.

5,8 Millionen Euro gibt die MABB nach eigenen Angaben für Gebäude und Grundstück aus. In dem Neubau an der Ecke Stahnsdorfer Straße und August-Bebel-Straße sind neben Seminarräumen auch ein Studio mit Regie sowie Büroräume vorgesehen. Geplant sind genau genommen zwei Häuser: Im gestern begonnenen ersten Bauabschnitt, den die MABB selbst finanziert, soll an der August-Bebel-Straße ein Viergeschosser mit gut 1300 Quadratmetern Fläche entstehen. Für das zweite Gebäude, einen Dreigeschosser an der Stahnsdorfer Straße, würden noch Kooperationspartner für Finanzierung und Nutzung gesucht, sagte Projektleiterin Anka Heinze. Gerechnet werde mit Kosten von 3,5 Millionen Euro.

Mit dem neuen Haus will die Medienanstalt Medienbildungsprojekte nach Babelsberg holen und den Standort damit stärken, erklärte MABB-Direktor Hans Hege. Ziel sei es, junge Menschen im verantwortlichen und kreativen Umgang mit Medien zu schulen, betonte Jutta Limbach, die Vorsitzende des MABB-Medienrates. Limbach würdigte auch das Engagement von Cicero-Gründer und Wahlpotsdamer Wolfram Weimer, der sich als Medienratsmitglied für das Projekt in Babelsberg stark gemacht hatte.

Bei der Ausschreibung hatte sich die Berliner Architektengesellschaft „Busmann + Haberer“ unter sechs Bewerbern durchgesetzt. Aus ihrer Feder stammt bereits das Deutsche Rundfunkarchiv in der Medienstadt, 2009 erhielten sie außerdem den Zuschlag mit ihrem Entwurf für das Empfangsgebäude für Staatsgäste am Großflughafen BBI in Schönefeld. Das neue Medienbildungszentrum soll schon von außen als solches erkennbar sein, erläuterte Architekt Stefan Tebroke gestern: Die fassadenhoch verglasten Giebelfronten mit schwarzen Rahmen symbolisieren Monitore. An den Straßenfronten lehnt sich der Entwurf mit kleinteiliger Fassade aus klassischem Ziegel an die umliegende Wohnbebauung an. Spannung entstehe dabei durch die ungewöhnliche Anordnung der Fenster. Tebroke sieht in dem Entwurf ein Gebäude, das sich einfügt, „aber auch Gesicht zeigt“.

Andrea Löhr, die Chefredakteurin des Studentensenders „Xenon“, begrüßt den Neubau: Dort könnten die Studenten neue Formate wie zum Beispiel eine eigene Talkshow umsetzen, hofft sie. Derzeit seien die rund 80 studentischen Redakteure und Mitarbeiter in einem Provisorium auf dem RBB-Gelände untergebracht und könnten nur ein „relativ kleines“ Studio an der Babelsberger Journalistenschule „EMS“ nutzen, sagte Löhr: „Wir sind im Moment noch ein bisschen heimatlos.“ Jana Haase

Jana HaaseD

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