Landeshauptstadt: „Haustarif prüfen“
Bibliotheksvertrag zwischen Stadt und Land unterschriftsreif
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Bibliotheksvertrag zwischen Stadt und Land unterschriftsreif Innenstadt. Wirbel um elf Kündigungen bei der Stadt- und Landesbibliothek: Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs ist nicht konsequent genug gegen den Vertragsbruch des Landes Brandenburg gegenüber der Stadt vorgegangen. Diesen Vorwurf erhob gestern die PDS-Stadtfraktion und verwies darauf, dass das Kulturministerium die Vereinbarung gekündigt, die Zuschüsse von ursprünglich einer Million Euro halbiert und damit die Misere ausgelöst habe. Wie die Stadtverwaltung dazu gestern den PNN mitteilte, sei der neue Vertrag zwischen Stadt und Land jetzt unterschriftsreif, damit könne der gemeinsame Betrieb der Bibliothek weitergehen. Allerdings habe die Halbierung des Zuschusses Folgen: Sieben und eine halbe Stelle müssen in der Bibliothek sozialverträglich abgebaut werden. Die Kündigung gegenüber elf Mitarbeitern am 30. September sei nur vorsorglich erfolgt. Dem Land sei man mit dem neuen Vertrag auch entgegengekommen, heißt es. Wie Bibliothek-Chefin Marion Mattekat gestern den PNN sagte, müssten nun Verhandlungen aufgenommen werden: „Bei uns gilt der Tarif BAT-Ost – ein Haustarifvertrag sollte auf alle Fälle geprüft werden.“ Über Abfindungen oder Umsetzungen in die Stadtverwaltung versuche man ebenfalls, die Auswirkungen möglichst verträglich zu gestalten. Positiv wertete sie die Tatsache, dass der Betrieb weitergehen kann. „Wir haben seit Jahrzehnten einen Bestand auch nach landesbibliothekarischen Gesichtspunkten aufgebaut.“ Dieser werde nun weiter in Potsdam zur Verfügung stehen. Die Fusion mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) sowie die Auslagerung der Bestände in die benachbarte Bundeshauptstadt stehe jetzt nicht mehr auf der Tagesordnung. Das Land Brandenburg hatte den Vertrag zum gemeinsamen Betrieb der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek zum 31. Dezember 2002 gekündigt, seitdem herrscht finanzielle und personalpolitische Unsicherheit. Beschäftigt sind in der Bibliothek derzeit noch 73 Mitarbeiter. D. Gottschling
D. Gottschling
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