Tag von Potsdam: Heftige Kritik an linker Protestaktion
Der Eklat beim Demokratie-Spaziergang zum Tag von Potsdam hat auch die Gedenkveranstaltungen am gestrigen Donnerstag überschattet.
- Henri Kramer
- Katharina Wiechers
Stand:
Potsdam - Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bezeichnete die Aktion, bei der linke Demonstranten die von der Stadt und den Kirchen organisierte Veranstaltung mit einem Nazi-ähnlichen Fackelzug gestört hatten, als eine nicht akzeptable Form des Protestes. „Gerade an einem solchen Tag mit symbolisierten SA- und Wehrmachtsuniformen aufzutreten und zudem eine Gedenkminute zu stören, ist im harmlosesten Fall unpassend, im schlimmsten Fall eine Verhöhnung der Opfer.“ Die teils geschminkten und mit Uniformen bekleideten Linken, die mit der Aktion gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche demonstrieren wollten, hatten ihren Aufzug ausgerechnet am Gedenkort für die frühere Synagoge am Platz der Einheit begonnen.
Damit zogen sie nicht nur die Kritik des Oberbürgermeisters auf sich. Linke-Kreischef Sascha Krämer sagte den PNN, bei Protesten dieser Art sollte Fingerspitzengefühl walten. „Ein solches Bild vor dem Standort der ehemaligen Synagoge zu erzeugen, provoziert nicht nur Denkanstöße, sondern führt auch zu Verletzungen, die dem Protest und dessen Anliegen nicht dienlich sind.“ Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte, gerade bei einem Gedenken an den Nationalsozialismus sollten die Gemeinsamkeiten im Vordergrund stehen. SPD-Chef Mike Schubert teilte mit: „Die Form des Protestes zeigt eine riesige Ignoranz vor der Geschichte.“
Lesen Sie mehr zum Tag von Potsdam in der FREITAGAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.
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