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Landeshauptstadt: Heim für Obdachlose

Außenanlagen werden mit 1-Euro-Jobs geschaffen

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Außenanlagen werden mit 1-Euro-Jobs geschaffen Nedlitz - Nach 104 Tagen Bauzeit ist es soweit: Das neue Obdachlosenheim am Lerchensteig ist fertig. Gestern wurde es eingeweiht, am Freitag ziehen die Bewohner aus ihren jetzigen Unterkünften in die neuen Räume. Das enge Zusammenleben am Lerchensteig, wo rund 80 Obdachlose in 33 Doppelzimmern und 20 sehr kleinen Räumen zusammenlebten, hat immer wieder Probleme aufgeworfen, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs. In den zwei neuen Gebäuden leben die Bewohner in zwölf Quadratmeter großen Einzelzimmern mit Bett, Schrank, Tisch, Stuhl und Kühlschrank. Finanziert wurde das 2,6 Millionen Euro teure Projekt über den Träger des Heims, die Arbeiterwohlfahrt. Die Stadt hat sich in einem langjährigen Vertrag zur Refinanzierung über Tagessätze verpflichtet. Zwölf Unternehmen und ABM-Kräfte waren an dem Bau beteiligt. Die Außenanlagen werden in den nächsten Wochen von 1,30-Euro-Job-Kräften angelegt, berichtete AWO-Kreisverband-Geschäftsführerin Angela Basekow. Die AWO begrüße die Hartz IV-Idee, das Arbeitslosengeld II durch 1-Euro-Jobs zu ergänzen. Entsprechend setze der Verband diesen Teil der Arbeitsmarktreform schon jetzt um. Die Arbeitskräfte würden am Lerchensteig dringend gebraucht. Nun ist das Heim in der Lage, Aufgaben wahrzunehmen, die bisher aus baulichen Mängeln nicht möglich waren, sagte Basekow. Pflegebedürftige Bewohner können versorgt werden, die sanitären Einrichtungen dafür sind geschaffen, es gibt Badewannen, die Duschräume sind behindertengerecht eingerichtet. Die Zimmer sind nicht als ständige Wohnung gedacht, betonte Heimleiterin Christa Zinnecker. Das Haus am Lerchensteig hat sich die Integration seiner Bewohner in die Gesellschaft und wenn möglich in ihre Familien auf die Fahnen geschrieben. Mit Einzelfall-Management soll Obdachlosen geholfen werden, das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Das Heim arbeitet dabei mit Potsdamer Beratungsstellen zusammen. Im letzten Jahr sei es gelungen, 45 Obdachlose wieder in eine Wohnung zu vermitteln. Viele der älteren Obdachlosen allerdings leben im Durchschnitt vier bis fünf Jahre am Lerchensteig. Im Oktober ziehen 65 Asylbewerber, die jetzt in der Kirschallee untergebracht sind, in die alten, sanierten Unterkünfte der Obdachlosen. Marion Hartig

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