Sport: Heiß aufs Potsdam-Derby
Waldstadt- und USV-Volleyballer brauchen den Sieg dringend für ihr Saisonziel
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Waldstadt- und USV-Volleyballer brauchen den Sieg dringend für ihr Saisonziel Von Michael Meyer Sie sind der Außenseiter und sehen sich trotzdem nicht völlig chancenlos. Am Sonnabend um 19 Uhr empfangen die Regionalliga-Volleyballer der WSG Waldstadt im Potsdamer Derby den USV, dem sie im Hinspiel klar mit 0:3 unterlagen. „Gegen den USV ist immer alles drin“, meint Spielertrainer Frank Hänel, der vor zwei Jahren mit den Waldstädtern schon einmal den großen Stadtrivalen bezwang. „Nachdem wir am vergangenen Wochenende beim 0:3 bei Schlusslicht Schöneiche ein wenig gutes Spiel gezeigt haben, sind jetzt alle von uns heiß auf dieses Derby.“ Und Zuspieler Robert Ließ ergänzt: „Eine Überraschung durch uns ist nicht undenkbar. Beide Mannschaften haben gute Leute in ihren Reihen, und deren Tagesform könnte den Ausschlag geben.“ Auch Volker Knedel, der Coach des USV Potsdam, ist sich seiner Sache nicht ganz sicher, zumal seine Mannen am Wochenende gleich zweimal ran müssen; am Sonnabend in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee gegen die WSG, am Sonntag um 14.30 Uhr in der Uni-Sporthalle Golm gegen den VC Olympia Berlin II, „der im Saisonverlauf immer stärker wird“, so Knedel. In seinem Team hat er ein Einstellungsproblem ausgemacht: „Du kannst vorher reden, was du willst – die meisten Gegner werden nicht ernst genug genommen. Deshalb haben wir auch letzten Sonnabend beim Berliner TSC 1:3 verloren.“ Gegen die Waldstädter müsse er nicht sonderlich warnen, „aber wenn wir dieses Spiel gewinnen, wird es schwer, auch am Sonntag noch die nötige Kraft und Konzentration aufzubringen.“ Knedel misst dem Rückrunden-Auftakt am kommenden Wochenende besondere Bedeutung bei: „Das wird zeigen, wohin es für uns im weiteren Saisonverlauf gehen wird. Verlieren wir nur eins der beiden Spiele, haben wir bereits acht Minuspunkte auf dem Konto. Dann wird für uns Tabellenrang eins schon unerreichbar.“ Der bisherige Saisonverlauf habe gezeigt, „dass unsere Mannschaft durch die Abgänge nicht mehr so stark wie im vergangenen Jahr ist“, analysiert Knedel die neun Spiele der Hinrunde. „Unser Minimalziel heißt trotzdem Platz eins bis drei.“ Lokalrivale WSG Waldstadt ist von solchen Zielen meilenweit entfernt. Der Tabellen-Vorletzte kämpft ums sportliche Überleben. „Wir müssen uns an jeden kleinen Strohhalm klammern, der noch auf dem Wasser treibt“, gesteht Frank Hänel, während Robert Ließ erklärt: „Wir können den Klassenerhalt noch schaffen. Dazu aber müssen wir auch gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte punkten.“ Ein Sieg nun im Stadtderby wäre daher ein doppelt wichtigter Erfolg. Während beim USV wie schon im letzten Spiel die beiden Neuzugänge Ronnie und Piet Karohs eingesetzt werden sollen – einer von beiden im Start-Sechser –, fällt bei der WSG erneut Hardy Krüger aus. Der aus der eigenen A-Jugend gekomene Außenangreifer war nach überstandenem Fingerbruch gerade dabei, sich in den Stamm-Sechser zu spielen; doch in Schöneiche knickte er um, verletzte er sich ein Sprunggelenk. „Damit fällt er voraussichtlich einige Wochen aus“, meint sein Trainer, der dafür Mittelblocker Jens Reimann nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung hat und dessen Truppe nach dem Derby ein Fass Freibier „und einige weitere kleine Überraschungen“ für die Fans bereit hält. Ob dann auch auf einen Heimsieg der WSG-Frauen gegen den Berlin-BVC 68 II angestoßen werden kann, wird sich ab 16 Uhr zeigen, wenn die Waldstädterinnen als Aufsteiger ihren siebenten Saisonerfolg anstreben. „Das wird sehr schwer für uns, den der Gegner wird sich für seine Hinspiel-Niederlage revanchieren wollen und alles tun, um sich vom für ihn unbefriedigenden sechsten Platz weiter zu verbessern“, vermutet Trainer Arno Goreczko-Ließ. Der neben seiner Frau und Mittelblockerin Birgit Ließ – sie sieht im Januar einer großen Knieoperation entgegen – weitere Ausfälle zu beklagen hat. „Unsere Linkshänderin Jana Beerbaum fehlt nach ihrer Miniskusoperation noch. Berit Postel ist ab sofort für vier Monate zum Praktikum in Bielefeld, Katharina Binsau ist krank und leicht verletzt, und Katrin Borzym – unsere athletischste und größte Spielerin – muss berufsbedingt derzeit kürzer treten. Ich hoffe, dass sie am Sonnabend dabei sein kann.“ Jedenfalls wolle seine Mannschaft trotz Nikolaus die Punkte nicht verschenken.
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