zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Heißer Draht nach Potsdam

Anrufe aus der Welt sorgten für 170 neue Stellen bei SNT / 300 weitere geplant

Stand:

Anrufe aus der Welt sorgten für 170 neue Stellen bei SNT / 300 weitere geplant Zentrum-Ost – Sie sitzen vor datengefütterten Monitoren, sprechen englisch, italienisch, deutsch oder eine der skandinavischen Sprachen und betreuen Kunden aus zwölf Ländern zwischen den USA bis nach Australien: die 679 Mitarbeiter der SNT Deutschland AG in Potsdam. 170 neue Stellen hat das Unternehmen in diesem Jahr, dem zehnten in der Landeshauptstadt, im Call Center in der Edison- Allee geschaffen und avancierte damit nach eigenen Angaben zu einem der größten Arbeitgeber Potsdams. Mittelfristig rechnet Betriebsvorstand Michael Ridder hier mit etwa 970 Angestellten. Bei einem Treffen mit Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs am Dienstag sagte Betriebsvorstand Ridder: „Wer den Kontakt zu den Unternehmen verliert, kann auch nicht mehr beurteilen, welche Auswirkungen eine Ausbildungsplatzabgabe oder ein reformiertes Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb in der Realität haben.“ Die Kommunalpolitik müsse Partner der Unternehmen sein. Konkrete Forderung hatte Direktor Thomas Fricke an Jakobs jedoch nicht: „Es war ein erstes Treffen, in dem Gedanken ausgetauscht wurden“. SNT beschäftigt deutschlandweit 3000 Mitarbeiter in 16 Dienstleistungs- und so genannten Customer Contact Centern. Der Umsatz 2003 betrug 128,4 Millionen Euro. Die Welten der Kommunikation sind vernetzt. Wer beispielsweise die deutsche Hotline von Xerox anruft, wird in Dublin deutschsprachig empfangen. Wer in Australien die Hotline eines bestimmten Mobilfunk-Anbieters wählt, wird auf Englisch in Potsdam empfangen. Und ab der kommenden Woche gibt es auch ein US-amerikanisches Unternehmen, das auf die Dienstleistung des deutschen Call-Center-Anbieters mit seiner größten Filiale in Potsdam zurück greift. Dann werde laut Christine Heufelder, Leiterin der Drittgeschäfte im Unternehmen, der Service auf 24 Stunden täglich ausgeweitet. „Das Dienstleistungsverständnis in den USA verlangt das“, sagte Heufelder. In Europa gelten dagegen „telefonische Öffnungszeiten“ zwischen 9 und 18 Uhr. Hauptauftraggeber von SNT ist E-Plus, aber auch andere Unternehmen wie Tchibo, Jamba und O2 nutzen deren Dienste. Seit neuestem gibt es im Haus auch eine eigene Inkasso-Abteilung. An den Arbeitsplätzen mit Computer und Head-Set der zumeist weiblichen Angestellten stehen große Kaffeetassen. „Man sitzt ja sehr lange hier“, heißt es dazu von einer Mitarbeiterin. Das Unternehmen machte zuletzt bundesweit auf sich aufmerksam, als es in Abstimmung mit dem Betriebsrat das Arbeitsmodell „40 plus 3“ ohne Lohnausgleich einführte. 43 Stunden Arbeit pro Woche – im Gegenzug hat die Konzernführung davon wöchentlich drei Stunden Aus- und Weiterbildung garantiert. jab

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })