Landeshauptstadt: Heißer Glühwein und eisiges Vergnügen
OB und Weihnachtsmann kamen mit Schimmel-Vierspänner zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes
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OB und Weihnachtsmann kamen mit Schimmel-Vierspänner zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes Innenstadt. Die Lichter sind angesteckt, die ersten Einkäufe schon getätigt und die Kindereisenbahn schnauft im Kreis herum. 15 Uhr eröffneten gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Weihnachtsmann das Markttreiben auf dem Luisenplatz, nachdem sie mit einem Schimmel-Vierspänner durch die eng mit Ständen bestückte Brandenburger Straße gefahren waren. Dafür hatte der Rehbrücker Reit- und Fahrtouristikchef Bernd Kohlschmidt extra den nagelneuen lackschwarzen Landauer aus der Remise geholt. Eva Gerber und Bärbel Schälicke von der AG City, die in Zusammenarbeit mit der Firma COEX für den Weihnachtsmarkt verantwortlich zeichnen, warfen Süßigkeiten in die etwas verdutzt dreinschauende Menge, die das offenbar für eine verfrühte Faschingsaktivität hielt. Dafür gehört der fünf Meter lange, 70 Kilo schwere Stollen der Bäckerei Schröter schon zur Tradition der Weihnachtsmarkt-Eröffnung und der OB hatte zusammen mit der Bäckercrew keine Probleme, die Stücke zu verteilen. Vom ersten Eindruck begeistert, erklärte er den Weihnachtsmarkt 2003 zum schönsten bisher. Nur das frühlingshafte Wetter schien ihm nicht in die vorweihnachtliche Pracht zu passen. Petrus wurde um winterlicheres Wetter gebeten. Was in seiner Macht lag, hat der Veranstalter schon jetzt getan. Die Stände tragen zumeist weiße Auflagen, die Schnee imitieren sollen, und der Märchenwald ist ebenfalls tüchtig eingeschneit. Zum ersten Mal hat sich eine Potsdamer Partnerstadt ins vielfältige Angebot eingereiht. Geschäftsmann Domenico Giacomino aus Perugia hat italienische Spezialitäten mitgebracht: Spanferkel, edle Weine, Pasta in allen möglichen Farben und Formen und Mauleseleier. Was sich dahinter verbirgt, solle jeder selbst ergründen. Giacomino ist durch Vermittlung des Vereins Il Ponte nach Potsdam gekommen. Ein schöner Anfang, auch andere Partnerstädte einzubeziehen. Hochzufrieden mit dem diesjährigen Standort zeigt sich der Betreiber der Eisbahn, die diesmal auf dem Luisenplatz steht. Birgit Katins, die in Potsdam die Geschäfte lenkt, findet ihn „optimal“. Die Eisfläche ist wegen des Brunnens auf dem Luisenplatz etwas kleiner, statt der vorjährigen 575 Quadratmeter stehen diesmal 450 Quadratmeter zur Verfügung, aber auch da ist Platz für viele Eisbegeisterte, die sich von 10 bis 21 Uhr tummeln können. Melden sich Schulklassen an, wird sogar schon um 9 Uhr geöffnet. Gruppen zahlen nur 1 Euro pro Kind, ansonsten kostet ein Tagesticket 1,50 Euro für Kinder, 2,50 Euro für Erwachsene. Die Eisbahn bleibt bis zum 5. Januar in Potsdam und ist auch an den Weihnachtstagen geöffnet. Bis 15 Grad Plus können die Maschinen das Kunsteis aufbereiten, so dass darauf gelaufen werden kann – und bei den frühlingshaften Temperaturen lässt man sie eben etwas intensiver brummen. Ansonsten bietet der Weihnachtsmarkt von allem etwas, viel Weihnachtliches, mehr Kunstgewerbe und jede Menge Leckereien und Glühwein unterschiedlichster Rezeptur. Zu den Eröffnungsbesuchern gehörte übrigens auch die Feuerwehr. „Wir haben alles abgecheckt und unser Okay geben“, meint Hauptbrandmeister Klaus Tröger. Seine Bitte an die Besucher: „Lassen Sie das Auto zu Hause oder nutzen Sie die Tiefgarage am Luisenplatz.“Hella Dittfeld
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