Landeshauptstadt: Heizwerk: Wärmespeicher in der Tiefe? CDU-Mittelstand zur Energie-Zukunft
Babelsberg – Am Heizkraftwerk Süd im Industriegebiet könnte ein unterirdischer Wärmespeicher entstehen. Er würde die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme im Sommer bunkern und in der kalten Jahreszeit wieder abgeben.
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Babelsberg – Am Heizkraftwerk Süd im Industriegebiet könnte ein unterirdischer Wärmespeicher entstehen. Er würde die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme im Sommer bunkern und in der kalten Jahreszeit wieder abgeben. Diese Idee nahm Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen von einer Veranstaltung des Potsdamer Kreisverbandes der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT) am Montagabend mit in sein Büro. „Allerdings können wir die Eignung des Untergrundes nur prüfen, wenn es für diese aufwändigen Untersuchungen eine Förderung gibt“, schränkte er mit Blick auf den anwesenden brandenburgischen Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) die Realisierbarkeit ein.
Der frühere Potsdamer Polizeichef und jetzt für die CDU tätige Peter Schultheiß hatte eine fachlich kompetente Runde eingeladen, um im Stadtwerke-Sitz in der Steinstraße über die Zukunft der Energieversorgung zu diskutieren. Schultheiß ist Vorsitzende der Potsdamer MIT. Über dreißig Mittelständler, ein Drittel Frauen, waren seiner Einladung gefolgt.
Neben Junghanns waren Heinz Rudolph von der Conergy AG, welche die modernste Solarfabrik der Welt in Frankfurt (Oder) baut, sowie Stefan Wagner von vom Windkrafterzeuger Enertrag bei Prenzlau anwesend. Letzterer berichtete, dass sein Unternehmen fieberhaft an der Wind-Nutzung zur Elektrolyse von Wasser arbeite. Das Ziel: Erzeugung von Wasserstoff zum Betrieb von Nutzfahrzeugen. Laut Wagner würden bereits im Jahre 2009 die ersten serienreifen mit Wasserstoff angetriebenen Autos auf dem Markt sein. Prototypen gibt es bereits reichlich, so einen Wasserstoff-Zaphira vom Hersteller Opel oder entsprechende Typen von Mercedes oder auch BMW.
Götz Friederich, der die Veranstaltung moderierte, verwies auf die Energiekosten als Standortfaktor für Industrieansiedlungen. Eben aus diesem Grunde sei nicht allein von der Klimaverträglichkeit auszugehen, bemerkte Wirtschaftsminister Junghanns. Versorgungssicherheit und Preis seien nicht untergeordnet. Brandenburg werde auf absehbare Zeit ein „Braunkohleland“ mit einer Produktion von 40 Millionen Jahrestonnen bleiben. CDU-Kreischef Wieland Niekisch, der in der Lausitz groß geworden ist, warnte jedoch vor dem „unglaublichen Landschaftsverbrauch durch die Braunkohle“. Junghanns sprach in Hinblick auf die Versorgungssicherheit gar von der „Brückenverstromung“ durch Kernenergie bis innovative und erneuerbare Energieträger ausreichend und kostengünstig zur Verfügung stünden. Allerdings spielt Kernenergie im Land Brandenburg kaum eine Rolle. Paffhausen berichtete für Potsdam, dass „rechnerisch“ nur ein Prozent des Stromes aus Kernkraft stamme. In anderen Regionen seien es vierzig bis fünfzig Prozent. „Wir können den Kohlendioxid-Zuwachs nicht abkoppeln von Wirtschaftswachstum“, beschrieb der Minister das Hauptproblem. Daher setze Brandenburg unter anderem auf kombinierte Modelle, zum Beispiel bei der Windenergiespeicherung sowie auf Energiemix. Der erneuerbare Anteil an der Energie betrage bereits jetzt 6,2 Prozent. Junghanns: „Damit können wir uns sehen lassen.“ Günter Schenke
Günter Schenke
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