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Landeshauptstadt: Helfer aus der Ukraine

Mitbegründer des Integrationsgartens geehrt

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Carla Villwock war gerührt. „Draußen ist es sehr kalt, aber im Herzen ist uns ganz warm“, begann die Chefin des Brandenburgischen Kulturbundes e.V., ihre Dankesrede an David Shpirt. Der 69-Jährige wurde gestern zum Ehrenamtler des Monats des Landes Brandenburg im Potsdamer Integrationsgarten ernannt. Für sein beispielhaftes bürgerliches Engagement erhielt er eine Dankesurkunde des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) und einen Füllfederhalter mit der Gravur „Engagiert für Brandenburg“.

Der „Ehrenamtler des Monats“ wird seit 2007 im Land Brandenburg verliehen und ging gestern zum ersten Mal an einen ausländischen Bürger. Der Brandenburgische Kulturbund ist Träger des Integrationsgartens und feiert in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum des interkulturellen Projekts. „David hat hier im Integrationsgarten viel Engagement, Mut und Freude an der Arbeit bewiesen“, lobte Villwock.

Shpirt wurde 1940 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren und kam 1995 nach Deutschland. Bevor er sein Ehrenamt im Potsdamer Integrationsgarten begann, war er bereits als Gärtner und Hausmeister tätig. „Ich hatte schon immer den Traum von einem Garten mit Häuschen“, gab der Ehrenamtler zu.

Der Integrationsgarten ist zugleich auch Schulgarten der Weidenhofgrundschule am Schlaatz. Eine Bekannte an dieser Schule habe ihm die Arbeit im Integrationsgarten vermittelt. Das Projekt verbindet heute zwölf Familien aus Litauen, Russland, Kasachstan, Ungarn, Vietnam, Rumänien, der Ukraine und auch aus Deutschland. Jede Familie kümmert sich im Garten um eine kleine Parzelle, auf der sie Obst und Gemüse für die Eigenversorgung anbaut, wodurch die Integration in die neue Heimat erleichtert werden soll. Sphirt habe den Toleranzgedanken des Projektes auch durch die Kinderbetreuung umgesetzt. „Ich habe durch das Projekt im Integrationsgarten schon mehr als Hundert Kinderfreunde. Oft treffe ich sie in der Straßenbahn“, erzählt Shpirt lächelnd. Villwock ist begeistert und stolz auf den Ehrenamtler: „Er ist uns eine große Hilfe und ich bin sehr froh, dass wir ihn mit dem Titel auszeichnen konnten.“ Am 10. März ist ein Frühlingsfest im Integrationsgarten geplant und dann soll es anlässlich des zehnjährigen Jubiläums für jede Nationalität einen Tag im Garten geben. David Shpirt selbst bezeichnet sein Ehrenamt im Garten als „seine Leidenschaft“. Wenn der Frühling kommt, wird er wieder öfter in den Integrationsgarten gehen und seine Leidenschaft ausleben können.Luise Fröhlich

Luise Fröhlich

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