Landeshauptstadt: Helmholtz-Gymnasium als Business-School
Erstmals Potsdamer Teilnahme am internationalen Schüler-Wirtschaftsprojekt
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Nauener Vorstadt - Hinter die Kulissen großer Konzerne blicken derzeit Schülerinnen und Schüler des Hermann-von Helmholtz-Gymnasiums. Gestern Nachmittag fand die erste Präsentation ihrer Erkenntnisse statt. Welche Stärken und Schwächen haben SAP, Daimler, Puma, ProSiebenSat1Media oder die Thyssen-Krupp AG? Das haben fünf Teams der zwölften Klassenstufe monatelang untersucht.
Ein bisschen Lampenfieber war den jungen Leuten anzusehen, als sie die Ergebnisse ihrer Recherchen einer hochkarätigen Jury aus der Wirtschaft vorstellten und anschließend die nicht immer leichten Fragen beantworteten: Zeigt sich an der Zusammensetzung des Aufsichtsrates fachliche Kompetenz? Ist es zu empfehlen, die Aktien zu kaufen? Wie ist die Konkurrenz einzuschätzen?
Lampenfieber ist auch deshalb angesagt, weil die Helmholtz-Gymnasiasten sich zum ersten Mal mit mehr als 70 anderen Schulen aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Singapur am business@school-Projekt beteiligen. Wirtschaftslehrerin Andrea Glende hat in Potsdam die Fäden in der Hand. Außerdem ist jedem Schülerteam ein Coach zugeordnet. Dr. Elisabeth Kootz, welche das Sat1Pro7Media-Thema betreute, berichtet, dass das Projekt vor zehn Jahren von einem der Geschäftsführer der Boston Consulting Group (BOG) ins Leben gerufen wurde. Das zu geringe wirtschaftliche Verständnis von Abiturienten sei der Auslöser gewesen, die busines@school ins Leben zu rufen.
Die gestrige Veranstaltung zeigte, dass sich die Schülerteams ein enormes Wissen über die von ihnen untersuchten Konzerne angeeignet haben und es modern zu präsentieren wussten. Durch knifflige Fragen der Jury-Mitglieder ließen sie sich nicht aus dem Konzept bringen und waren kaum um eine Antwort verlegen. So wusste sich Lukas Lademann zum Beispiel der Fragen von Dr. Hans P. Rheinheimer, ehemals Manager von Veba Oil in Venezuela, sachkundig zu erwehren und brachte dabei sogar spezielle Kenntnisse aus Ludwigsfelde mit ein.
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich nicht nur inhaltlich, sondern auch modisch auf die Präsentation eingestellt: Ganz in Schwarz das Team der Thyssen-Krupp AG, lockerere Schals und gestreifte Pullover bei Sat1-Media, bei den Analysten des Software-Unternehmens SAP weißes Hemd und dunkle Hose oder auch ein Nadelstreifen-Kostüm bei einer der Damen.
Das Interesse an derartigen Wirtschaftsanalysen als Schüleraufgabe ist offenbar groß. Anders ist die große Schar der an dem Projekt Beteiligten nicht zu erklären. Günter Schenke
Günter Schenke
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