Landeshauptstadt: Herbstputz am Pfingstberg
Touristen-Magnet: Auch in dieser Saison bestiegen mehr als 80000 Besucher die beiden Aussichtstürme
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Touristen-Magnet: Auch in dieser Saison bestiegen mehr als 80000 Besucher die beiden Aussichtstürme Nauener Vorstadt - Trotz anhaltenden Regens folgten am Sonnabend mehr als 30 Mitglieder des Fördervereins Pfingstberg dem Aufruf zum Herbstputz. Das Pomonatempelchen wurde vom Vorgelände bis zum weißblauen Zeltdach gereinigt, im Innenhof des Belvedere wuschen Helfer die Sockel ab und zupften Unkraut. Die Zufahrtstraße auf den Berg wurde gesäubert, ihre zerfahrenen Ränder ausgeglichen. Mittendrin Geschäftsführer Ulrich Koltzer, der mit einem lautstarken Gebläse das Laub von der Fahrbahn entfernte. Für den von Wieland Eschenburg geführten Förderverein, der das zur Stiftung Schlösser und Gärten gehörende Aussichtsschloss betreibt, ist erneut eine erfolgreiche Saison zu Ende gegangen. Mehr als 80000 Besucher erkletterten die beiden 25 Meter aufragenden Aussichtstürme auf dem höchstgelegenen Punkt Potsdams, um den jetzt nach dem Blätterfall besonders attraktiven Rundblick zu genießen. Durch die Wochenendöffnungen bis Dezember, jeweils 10 bis 16 Uhr, hofft Koltzer noch auf 85 000 zu kommen. Das Belvedere wäre dann abgesehen von den Hauptschlössern Sanssouci, Neues Palais und Berlin-Charlottenburg erneut der größte Besuchermagnet unter den Stiftungsbauten. Zur guten Bilanz hat vor allem der sonnige Herbst beigetragen. „Am letzten Oktoberwochenende hatten wir mehr Besucher als an den verregneten Oster- und Pfingstfeiertagen“, verrät Koltzer. Zum Saisonabschluss öffnet am 17./18. Dezember wieder die „Adventsstube“, in der man Glühwein trinken, Musik hören und die Ausstellung betrachten kann, die über die Rettung des Belvederes in 17-jährigen Bemühungen berichtet. Nach Wiederinbetriebnahme der beiden Aussichtstürme ( 2001 und 2003) wurde die 13 Millionen Euro teure Sanierung des nach Ideen König Friedrich Wilhelms IV. Mitte des 19. Jahrhunderts in zwei Etappen durch Persius, Hesse und Stüler errichteten Bauwerks Ende Mai 2005 endgültig abgeschlossen, und Ulrich Koltzer weiß natürlich, dass jetzt besondere Anstrengungen erforderlich sind, um den Pfingstberg im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu halten. Mit seinem Programm „Kultur in der Natur“, das in der zurückliegenden Saison 54 Konzerte, Theateraufführungen auf der versenkbaren Bühne im Innenhof, Lesungen, Ballett, Ausstellungen und Feste bot, hat der 60 aktive und 50 fördernde Mitglieder starke Verein dafür gesorgt. Mehr als 30 Paare gaben sich im wiederhergestellten Maurischen Kabinett das Jawort, und auch mit den Vermietungen für Empfänge und Sommerfeste von Unternehmen ist Koltzer zufrieden. Er geht deshalb davon aus, dass er Anfang 2006 auf der Jahresversammlung des Vereins erneut schwarze Zahlen vorlegen kann. Der Erfolg ist vor allem den Mitgliedern des Fördervereins Pfingstberg selbst zu verdanken, die vom Einlass bis hin zum Wochenendverkauf von Kaffee und Kuchen fast alle Aufgaben ehrenamtlich erledigen.
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