
© Andreas Klaer
Attika-Figuren auf den Landtag Brandenburg: „Herkules“ ist wieder da
Erste restaurierte Attika-Figuren des früheren Stadtschlosses kehren auf Landtagsgebäude zurück.
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Innenstadt - Einst zierten sie das Potsdamer Stadtschloss, nun kehren sie auf das Landtagsgebäude zurück: Die ersten beiden der ursprünglich 76 überlebensgroßen Attika-Figuren aus Sandstein sollen am kommenden Dienstag neu angebracht werden, teilten der Brandenburger Landtag, der Verein Potsdamer Stadtschloss und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) am Dienstag gemeinsam mit.
Die teilweise rekonstruierte Krönungsfigur „Herkules“ soll am Nachmittag im Beisein von Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD) auf der Spitze des westlichen Giebels aufgestellt werden. Die vollständig erhaltene und restaurierte Figur des „an einen Baumstamm gelehnten Jünglings“ werde hingegen bereits am Morgen montiert. DS 4/6102]Beide Figuren wurden 1751 von dem Bildhauer Johann Gottlieb Heymüller geschaffen/DS 4/6102].
Der Stadtschloss-Verein hat den Angaben zufolge bereits acht Attika-Figuren restaurieren lassen – für circa 300 000 Euro. Die Arbeit finanziere sich aus Spenden. Aus Anlass der Rückkehr der ersten Figuren veranstaltet der Verein zwischen 12 und 17 Uhr auf dem Alten Markt auch ein kleines Familienfest.
Von den 76 Sandsteinfiguren des einstigen Stadtschlosses sind laut der Erklärung 17 komplett erhalten, von weiteren 18 konnten unterschiedlich große Teile gerettet werden. Die übrigen, vollkommen zerstörten Figuren können nach historischen Fotoaufnahmen neu geschaffen werden. DS 4/1092]DS 4/6102]
Streit gibt es um acht Figuren, die seit fast 50 Jahren als Dauerleihgabe das Dach der Berliner Humboldt-Universität zieren. Vor mehr als zwei Jahren hatten die Stadtverordneten Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) beauftragt, mit dem Berliner Landesdenkmalamt und der Schlösserstiftung über eine Rückkehr der Figuren zu verhandeln – passiert ist wie berichtet allerdings bisher wenig.
Für die Berliner Behörden sind die Figuren nach wie vor ein Teil des eingetragenen Denkmals Humboldt-Universität – eine Einschätzung, die auch von der Schlösserstiftung geteilt wird. Die Potsdamer Denkmalbehörde hat dieser Auffassung bereits mehrfach widersprochen.
Rathaussprecher Stefan Schulz kündigte derweil an, dass am 3. November im Zuge der Stadtforum-Reihe eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zur Zukunft der Figuren stattfinden wird – auf dieser Basis will man im Rathaus eine Position erarbeiten, wie man den Streit weiter ausfechten will. dpa/HK
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