Landeshauptstadt: Hexenhut und Feuertanz
900 Gäste feierten Walpurgis auf dem Pfingstberg
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Nauener Vorstadt – Potsdams schönste Hexe ist Berlinerin. Am Montagabend wurde Susanne Niekisch alias „Babajaga“ in der sternenklaren Walpurgisnacht zur „Pfingstberghexe 2007“ gekürt. Sie kann sich über eine Jahreskarte für das Belvedere freuen. Für die 22-Jährige ist das Hexen-Outfit Alltag: Mehrmals die Woche formt die werdende Maskenbildnerin ihr verhextes Ebenbild aus Latex, erzählt sie. Die Prozedur dauere zwei Stunden: Schließlich müssen buschige Augenbrauen geknüpft und der behaarte Leberfleck modelliert werden. Der Beifall des Publikums der Walpurgisfeier gab schließlich den Ausschlag für „Babajaga“.
Etwa 900 Besucher waren zum Belvedere auf dem Pfingstberg gekommen, schätzte Heiderose Gerber, die Chefin des Autonomen Frauenzentrums. Bereits zum sechsten Mal veranstaltete das Frauenzentrum dort zusammen mit dem Förderverein Pfingstberg das Hexenfest.
Für Heiderose Gerber ist es „der schönste Ort in Potsdam“. Bereits in den achtziger Jahren habe sie vor dem damals verfallenden Aussichts-Schlösschen in den Mai gefeiert – allerdings weder genehmigt noch angemeldet. Umso mehr freue sie sich, dass sich die „größte Veranstaltung“ des Frauenzentrums mittlerweile in der historischen Kulisse etabliert hat.
Spitze Hüte en gros gab es dort am Montag zwischen den Laubengängen. Erstmals gab es ein Programm speziell für die Kinder: Mit funkensprühenden Wunderkerzen tanzten sie unter dem aufgehenden Mond um den Hexenkessel – angeführt von den Hexen des Frauenzentrums. Auch ein mittelalterliches Sing-Theaterstück und eine Märchenerzählerin gab es für die Kleinen auf der Bühne.
An die Märchen aus tausendundeiner Nacht erinnerten die sechs Bauchtänzerinnen des Balettstudios Erxleben und die Feuerkünstler der Gruppe „Raki“.
Getanzt wurde dann noch bis kurz vor Mitternacht: Zu Klezmer, Tango, Walzer und ägyptischen Klängen von den zehn Musikern des Babelsberger „Montagsorchesters“.
Eine Ausstellung über die Geschichte der Hexen öffnet ab heute im Frauenzentrum in der Zeppelinstraße 189, sagte Heiderose Gerber. Jana Haase
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