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Ein Präsident auf Talentsuche. Filmhochschul-Leiter Professor Dieter Wiedemann lädt Schüler ein, sich schon vor dem Studium mit Filmtechniken wie dem Mischpult oder in Seminaren mit der Filmgeschichte auseinanderzusetzen.

© A. Klaer

Von Kay Grimmer: HFF geht auf Talentsuche

Babelsberger Filmgymnasium und die Filmhochschule starten dreijährige Kooperation: Gemeinsame Seminare, Film-Praktika und Weiterbildung geplant

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Babelsberg - Künftig können Abiturienten des Babelsberger Filmgymnasiums schon vor der Hochschulreife Studienluft schnuppern. Dank einer Kooperation mit der nahen Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) sollen jährlich zehn Zwölftklässler zu den Einführungswochen der neuen Studiengänge im September eingeladen werden. Es ist nur ein Punkt der vielfältigen Planungen in der Zusammenarbeit zwischen dem Gymnasium und der Hochschule, die heute für zunächst drei Jahre besiegelt werden soll.

Das Gymnasium verspreche sich für seine Schüler einen „noch engeren Bezug zum Medium Film“, erklärte Uwe Fleischer als Vertreter des Babelsberger Filmgymnasiums. Außerdem erhoffe man sich eine optimalere Vorbereitung der Abiturienten auf ein Studium im Filmbereich. Ähnliches wünscht sich auch die Filmhochschule selbst. Angela Bernasch, persönliche Referentin des HFF-Präsidenten Professor Dieter Wiedemann, erklärte: „Für unsere Einrichtung kann man die Kooperation auch als Talentsuche verstehen.“ Für die HFF sei es die erste kontinuierliche Zusammenarbeit mit einer Schule überhaupt. „Grund ist neben der räumlichen Nähe zum Medienstandort Babelsberg natürlich der Filmschwerpunkt beider Einrichtungen“, so Bernasch. Das private Filmgymnasium, getragen von der Anerkannten Schulgesellschaft Annaberg-Buchholz (ASG) bietet integriert in die schulische Ausbildung Film-Arbeitsgemeinschaften für die 7. bis 10. Klassen sowie in der Sekundarstufe II einen Film-Grundkurs an. Zudem werden regelmäßig Veranstaltungen mit Filmemachern aus ganz Deutschland durchgeführt, bei denen vornehmlich Regisseure oder Schauspieler über ihre Arbeit und ihren Werdegang berichten sowie mit Schülern ins Gespräch kommen. Die Babelsberger Schule hat derzeit rund 400 Schüler und baut an der Großbeerenstraße/ Ecke Wetzlarer Straße derzeit einen „Mediencampus“, um ab 2011 bis zu 700 Schüler unterrichten zu können.

Diese erhalten dann auch die Möglichkeit, schon vor Studienbeginn Angebote der HFF zu nutzen. So wolle man Schülern Praktika bei der Produktion von Studentenfilmen anbieten, beschrieb Bernasch eine weitere vereinbarte Zusammenarbeit. In Herstellungs- und Technikbereichen könnten die Gymnasiasten praxisnah die Arbeit beim Film erleben und bei kleineren Aufgaben mitwirken, so Wiedemann-Referentin Angela Bernasch. Ganzjährig sollen Schüler des Gymnasiums an den Filmgeschichts-Seminaren der Hochschule teilnehmen können. „Dieses Angebot hatten wir den Filmschülern bereits im vergangenen Sommersemester gemacht“, sagte Bernasch. Als Auszeichnung für den besten Schüler des Schuljahres wird außerdem eine Gasthörerschaft für ein Semester an der HFF ausgelobt.

Auch die Lehrer des Gymnasiums sollen von der Kooperation profitieren. Sie dürfen künftig an den Weiterbildungsangeboten der Babelsberger Filmhochschule teilnehmen, kündigte Angela Bernasch an.

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