Homepage: HFF hat nichts gegen Konrad Wolf
Filmhochschule will Filmuniversität werden
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Wenn die Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) nun Deutschlands erste Filmuniversität werden will, dann richte sich das nicht gegen ihren bisherigen Namensgeber Konrad Wolf. Dies versicherte nun HFF-Präsident Prof. Dieter Wiedemann. Der bisherige Namensgeber der HFF, der Regisseurs Konrad Wolf (1925-1982) war langjähriger Präsident der Akademie der Künste der DDR. „Sowohl im Selbstverständnis der Studenten als auch in der Außenwirkung ist sein Name in der Bezeichnung der HFF immer weiter in den Hintergrund gerückt“, so Wiedemann. Zudem würden die heutigen Studenten mit anderen Regisseuren aufwachsen. „Wir wollen aber auch künftig den Namen Konrad Wolfs wachhalten“, versicherte der HFF-Präsident. So gebe es Überlegungen, eines der Kinos an der Hochschule oder einen Preis für Filmnachwuchs nach dem Regisseur zu benennen.
Die HFF will noch in diesem Jahr der Landesregierung eine Antrag vorgelegen, um zur Filmuniversität ernannt zu werden (PNN berichteten). Eine Umbenennung in „Babelsberg Filmuniversität“ habe „Prestige- und Profilierungscharakter und wäre wichtig für die Beziehungen ins Ausland“, betonte Wiedemann. Aus dem Wissenschaftsministerium hieß es, man werde den Antrag – sobald er vorliegt – wohlwollend prüfen. „Wir stehen einem solchen Anliegen ausgesprochen aufgeschlossen gegenüber“, sagte Sprecher Holger Drews.
Nach Auskunft Wiedemanns würde eine Umwandlung von Deutschlands ältester und größter Medienhochschule in eine Universität bedeuten, „dass wir bei gleichem Personalbestand unsere Forschungsaktivitäten ausbauen müssen“. Mehr Geld vom Land sei nicht zu erwarten. „Allerdings wäre es als Universität einfacher, etwa bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft Gelder einzuwerben“. Ein wesentlicher Grund für die Bestrebungen der HFF ist laut Wiedemann, dass „wir die Befürchtung haben, als Fachhochschule abgetan zu werden, obwohl wir in Lehre und Forschung längst Universitätscharakter haben“.
Die HFF, 1954 als Deutsche Hochschule für Film gegründet, bietet heute elf Studiengänge an. Hier lernen rund 500 Studenten. Laut Wiedemann hat die Hochschule etwa 100 bis 120 Beschäftigte in Forschung und Lehre. Der Hochschul-Präsident verwies darauf, dass das Brandenburgische Hochschulgesetz im nächsten Jahr novelliert werden soll. Daher komme der Antrag der HFF zu einem „günstigen Zeitpunkt“. Er hoffe, dass in der Novelle als vierte Universität des Landes die „Babelsberg Filmuniversität“ aufgeführt wird. Imke Hendrich
Imke Hendrich
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