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Sport: Hier Blasen, da Ohrenschmerzen

Trotzdem waren Potsdams Rennkanuten zufrieden mit dem Trainingslager in Maroochydore

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Trotzdem waren Potsdams Rennkanuten zufrieden mit dem Trainingslager in Maroochydore Tim Wieskötter ist dreifacher Weltmeister, doch selbst ein so gestandener Rennkanute wie er kann vom vielen Paddeln Blasen an den Händen bekommen. Wieskötter passierte das zwischenzeitlich im sechswöchigen Trainingslager im australischen Maroochydore, aus dem die Spitzenkanuten des KC Potsdam im OSC jetzt wohlbehalten heimgekehrt sind. „Über Weihnachten hatte ich nicht viel trainiert, und wenn man dann richtig loslegt, kann das schon passieren, zumal das Wasser in Australien sehr sedimenthaltig war,“ erzählte Wieskötter. Dessen Missgeschick gering war gegenüber dem Pech, das Essens Vizeweltmeisterin Nadine Opgen-Rhein hatte: „Sie bekam wegen eines Magen-Darm-Infekts Antibiotika verabreicht, erlitt daraufhin einen allergischen Schock und musste vorzeitig nach Hause“, erzählte Manuela Mucke vom KCP. „So etwas ist uns anderen zum Glück erspart geblieben“, meinte „Mucki“, die ebenso wie Wieskötter und Vereinskameradin Katrin Wagner unter südlicher Sonne im Einer trainierte. Zumindest ab der zweiten Camp-Woche, denn anfangs rückte der australische Zoll in Brisbane nicht die per Schiff vorgeschickten Boote heraus. „Man bemängelte einen fehlenden Stempel, und als das geklärt war, mussten die Boote erst noch peinlichst gesäubert werden“, erinnerte sich Mucke. Sie sah das am Ende auch als Schikane an. „Australien hat jetzt neue Einfuhrbestimmungen, nach denen keine Spur Sand ins Land darf“, erläuterte Tim Wieskötter. „Bei der Einreise wurden sogar von unseren Turnschuhe im Gepäck die kleinsten Sandreste entfernt.“ Deutschlands Spitzenpaddler machten das Beste aus der Situation. „Wir sind auf Krafttraining, Schwimmen und Laufen ausgewichen, das war eine ganz gute Anpassung an das Klima, so dass wir letztlich das Positive rausgezogen haben“, meinte Mucke. „Außerdem waren wir Shoppen und Baden“, ergänzte Katrin Wagner. „Wir hatten den Strand ja direkt vor der Tür.“ Angst vorm Sprung ins Meer hätte sie nicht gehabt. „Schließlich waren überall Hainetze gespannt.“ Nach dem Trainingslager fühlt sich Potsdams Doppel-Olympiasiegerin derzeit „müde und kaputt“. Schließlich standen, als die Boote da waren, bis zu 150 Trainingskilometer pro Woche auf dem Programm. Inzwischen nutzen die Kanuten die Eisfreiheit der Havel bereits wieder zu Fahrten über das heimische Gewässer. „Die Kälte hält uns nicht auf“, meinte Tim Wieskötter. Im Strömungskanal des Luftschiffhafens wurden gestern Wagners Leistungsparameter mit denen vorm Australien-Training verglichen; heute ist Wieskötter dran, am Freitag Manuela Mucke. Am kommenden Montag geht es für die Frauen bereits wieder ins zweiwöchige Ski-Höhentrainingslager nach St. Moritz, Tim bleibt daheim. „Skilanglauf ist nicht so mein Ding“, begründet er dies. Ganz sicher ist aber auch Wagners Reise in die Schweiz noch nicht. „Ich bin mit Ohrenschmerzen nach Hause gekommen, vielleicht lag es am dreckigen Wasser“, erzählte die 26-Jährige. „Jetzt muss ich mit einem HON-Arzt klären, ob ich damit überhaupt in die Höhe fahren kann.“ Michael Meyer

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