Kommentar über Ratschläge aus dem Jugendamt zur Kita-Krise: Hilfreich?
Der Kita-Mangel trifft eine kinderreiche Stadt wie Potsdam besonders hart. Und hilfreiche Ratschläge gibt es kaum. Ein Kommentar.
Stand:
Potsdam - Die Frage war konkret gestellt. „Welche Fahrzeiten werden als zumutbar angesehen, um Kinder zur Kita zu bringen?“, wollte die CDU/ANW zuletzt in einer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen. Die Antwort darauf war bemerkenswert. Die Zumutbarkeit sei ein unbestimmter Rechtsbegriff und so pauschal nicht zu benennen, führt das Jugendamt aus. Laut Gerichten habe die Schwelle zur Zumutbarkeit bei 30 Minuten Fahrzeit gelegen. Allerdings würden auch „nicht wenige Familien“ nach Kita-Konzept oder Nähe der Einrichtung zur Arbeitsstelle entscheiden, so die Behörde. Und dann schreibt das Jugendamt folgenden Satz: „Wichtig ist, dass Erlebnis-, Handlungs- und Erkenntnismöglichkeiten gegeben sind, um das Lebensumfeld erschließen zu können.“
Wer gerade händeringend einen Betreuungsplatz benötigt oder angesichts des Kita- Engpasses um einen fürchtet, wird solche Ratschläge kaum hilfreich finden. Durchaus sinnvoller war es da, dass sich der verantwortliche Amtsleiter am Dienstag – erstmals seit Beginn der Kita-Krise vor knapp einem Monat – direkt den Fragen von Journalisten stellte. Denn der Kita-Mangel trifft eine kinderreiche Stadt wie Potsdam besonders hart.
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