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ATLAS: Hingucken?

Sabine Schicketanz über Werbung am Gotteshaus

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Die Idee, historische Gebäude mit Werbung zu behängen, um damit ihre Sanierung zu finanzieren, ist nicht neu. Auch nicht in Potsdam. Die Schlösserstiftung hatte Gleiches mit dem Neuen Palais vor – gelungen ist das bisher nicht. Statt Werbegelder von einem großen Autohersteller oder vielleicht einer Biermarke zu kassieren, muss die Stiftung die Fassadengerüste mit eigenen Plakaten „verzieren“. Ist das Vorhaben der Nikolai-Gemeinde, rund um die Schinkelkuppel gegen Geld Werbung aufzuhängen, deshalb ebenso aussichtslos? Nicht ganz. Die Kirche steht schließlich in der Mitte der Stadt, direkt am Alten Markt, und nicht am Ende des Parks Sanssouci. Dort weilen zwar viele Touristen – doch die Nikolaikirche sehen Potsdamer und Touristen. Sie ist mehr noch als das Neue Palais ein Wahrzeichen, fast von überall sichtbar. So könnte sich also ein Werbepartner für die Kirchengemeinde finden, der in Potsdam Präsenz zeigen und dafür kräftig zahlen will. Bleibt allerdings die Frage, ob die Potsdamer dann auch hingucken wollen: Schließlich ist nicht jeder damit einverstanden, an einem Gotteshaus Kommerz zuzulassen. Vor allem, da die Gemeinde dafür auf das bereits zugesagte Geld der Deutschen Stiftung Denkmalschutz verzichtet hat.

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