zum Hauptinhalt

Neue Show im Filmpark: Hinter die Kulissen

So nah kam man den Musketieren noch nie: Der Filmpark Babelsberg startet mit einer neuen Show in die diesjährige Saison und baut dabei die Verbindung zum Filmstudio weiter aus.

Stand:

Mylady droht mit ihrer Beute zu entkommen. D’Artagnan bläst der Wind ins Gesicht. Doch er lässt sich nicht ablenken. Die Kämpfer kreuzen die Klingen, bis eine Kanonenkugel neben ihnen im Hafenbecken einschlägt. Wasser spritzt in die Höhe. Mylady nutzt den Moment der Verwirrung. In Windeseile erklimmt sie die Planke eines gewaltigen, mit Totenköpfen, Skorpionen und Schwertern verzierten Kampfschiffes. D’Artagnan ist dicht hinter ihr – und auch der 12-jährige Luis ist mittendrin. Von einem Tisch am Pier aus verfolgt der Siebtklässler des Potsdamer Filmgymnasiums die actiongeladene Szenerie auf dem Filmparkgelände in Babelsberg. Gerade will Luis seinen Musketierfreunden zuprosten, da unterbricht Vincent Kliesch das Spektakel. „Cut, cut, cut“, brüllt der Moderator über den Platz. „Tom, war das dein Ernst?“, ruft er seinem Pyrotechniker entgegen. „Das mit der Kanonenkugel, da geht doch mehr!“

Der Filmpark Babelsberg startet am Sonntag mit einer neuen Show in die Saison. In den Originalkulissen des Mantel-und-Degen-Abenteuers „Die drei Musketiere – 3D“ wollen die Filmparkmitarbeiter ihren Besuchern das Filmemachen näher bringen. Teile des Kinostreifens – starbesetzt mit Orlando Bloom („Herr der Ringe“), der den Herzog von Buckingham spielt, Christoph Waltz („Inglourious Basterds“) und Milla Jovovich („Resident Evil“) – waren im Jahr 2010 in den Studios gedreht worden. Das gewaltige Kulissenschiff stand in der Marlene-Dietrich-Halle. Was die Zuschauer in Babelsberg jetzt sehen: Für den Filmdreh wurde nur der Bug des Schiffes gebaut.

Der mächtige Schiffsrumpf des aus dem Film bekannten „Kampfschiff der Lüfte“ liegt nun auf dem Außengelände des Parks zwischen „Kleiner Muck“-Kulisse und Westernstadt vertäut in einem elf mal 25 Meter großen Wasserbecken. Tischler, Stuckateure, Kunstmaler und Techniker haben die Filmkulisse wetterfest gemacht, in der es die Stuntleute ab Sonntag dann täglich krachen lassen.

Am Donnerstagnachmittag hatte der Filmpark Schüler des Filmgymnasiums und Besucher des Extaviums zur Generalprobe eingeladen. In der halbstündigen Show ließ nicht nur die Stuntcrew in historischen Kostümen die Degen klirren, auch die Zuschauer konnten in einige Rollen des berühmten Romans schlüpfen.

„Wir wollen keine zweite Stuntshow, sondern den Zuschauern erklären, wie ein Film gemacht wird“, erklärt Regisseur Ralf Tillmann. „Natürlich haben wir auch Action.“ So sorgen Windmaschinen für einen ordentlichen Luftzug am Set, es regnet auf Knopfdruck und Kanonen verschießen pro Show etwa ein halbes Kilo Schwarzpulver. Man wolle dem Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen gewähren. So wird der Green-Screen erklärt, Filmtechniken wie Schnitt und Gegenschnitt oder die Wirkung unterschiedlicher Filmmusiken auf den Zuschauer.

„Es war total aufregend“, erzählte Luis nach seinem Auftritt im Musketier-Kostüm. Während der Show wurden er und seine Mitschüler von zwei Kameras gefilmt. Die Szenen aus dem Filmpark werden anschließend in den Original-Kino-Trailer der Drei Musketiere hineingeschnitten. Wer will, kann sich dann seinen ganz eigenen Actionauftritt auf DVD brennen lassen. Kostenpunkt: 9,95 Euro. Tobias Reichelt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })