Landeshauptstadt: Historische Mühle als Windmaschine Neuer Ausstellungsteil in der Holländermühle zeigt die Gegenwart / Gut besuchter Mühlentag
Sanssouci - Mit dem neuen Ausstellungsteil in der dritten Etage ist die Holländermühle am Park von Sanssouci in der Gegenwart angekommen. Die auf den Schautafeln gezeigten Mühlen sind nun aus Stahl und nutzen die Windenergie, um Strom zu erzeugen.
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Sanssouci - Mit dem neuen Ausstellungsteil in der dritten Etage ist die Holländermühle am Park von Sanssouci in der Gegenwart angekommen. Die auf den Schautafeln gezeigten Mühlen sind nun aus Stahl und nutzen die Windenergie, um Strom zu erzeugen. Geschäftsführer Torsten Rüdinger konnte zum Mühlentag am Pfingstmontag damit eine komplette Ausstellungsgestaltung vom Mühlenfuß bis zum hölzernen Achtkant, vorweisen. Und er machte auf den Vorläufer der stählernen Stromerzeuger aufmerksam, der 1944 von Richard Triller in Marzahn erbaut wurde. Die Windmühlenflügel an einem stählernen Turm konnten entweder das Mahlwerk der Mühle antreiben oder über einen Generator Strom erzeugen. Ansonsten erfährt der Besucher einiges über die Nachnutzung von historischen Mühlen in Deutschland und den Müllerberuf. „Danach werden wir immer wieder gefragt“, sagt Rüdinger. Seit 2006 heißt der einstige Müller nun Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft, ist hochspezialisiert und hat mit Mühlenromantik aber auch gar nichts mehr zu tun.
Aber was wäre ein Leben bar aller Romantik? Die Besucher können ihr in der 4. Etage begegnen. Mit einer Handmühle darf man dort Dinkel zu Mehl verarbeiten. Isabella und Theresa aus Nürnberg schafften sich redlich und konnten zum Schluss ein selbstgemahlenes und handgesiebtes Pfund Mehl nach Hause tragen. 56 000 Besucher hatte die Potsdamer Historische Mühle 2007. Das liegt etwas unter dem Durchschnitt von erwünschten 60 000 Besuchern, aber Rüdinger zeigt sich damit zufrieden. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Besucherzahlen stagnieren, meint er. Acht Beschäftigte sichern die Öffnungszeiten täglich im Sommer und an den Wochenenden im Winter.
Während innen alles neu und komplett ist, gibt es allerdings noch Sorgen um die Außenhaut des historischen Bauwerks, erbaut 1787-91als Galerieholländer. „Wir sind leider schon wieder aus dem Bauhaushalt der Schlösserstiftung 2008 herausgeflogen“, bedauert Rüdinger. Aber wenigstens werden die kreisrunden Fenster im Achtkant noch dieses Jahr erneuert und für die Galerie soll die Instandsetzungsplanung gemacht werden. Sie müsse unbedingt erneuert werden, meint Rüdinger. Gefahr, dass jemand mit der jetzigen heruntersegelt, besteht jedoch nicht. Die Bohlen seien gut verankert. Wichtig sei auch eine Regenentwässerung, so Rüdinger, denn das Wasser dringe in die Fugen des Mauerwerks ein.
Mühle geöffnet von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr. Tel. (0331) 550 6851
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