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Schülerinnen und Schüler nehmen im Klassenzimmer einer 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Leutenbach am Geografieunterricht mit Hilfe von Laptops und Tablets teil.

© dpa/Marijan Murat

Hochschule koordiniert 30-Millionen-Projekt: Uni Potsdam wird Deutschlands Motor für digitales Lernen

Von Potsdam aus soll digitales Lernen an den Schulen bundesweit verbessert werden. Uni-Präsident Oliver Günther sieht seine Einrichtung für die Aufgabe gut gerüstet.

Die Universität Potsdam wird zum Motor für digitales Lernen an Schulen und in der Weiterbildung bundesweit: Die Hochschule koordiniert ein entsprechendes länderübergreifendes Verbundprojekt mit deutschlandweit zwölf Standorten, wie sie zum Start am Mittwoch mitteilte.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 30 Millionen Euro, 12,9 Millionen Euro fließen direkt an die Universität, hieß es weiter. Die Leitung übernehmen die im vergangenen Jahr nach Potsdam gewechselte Digitalbildungsexpertin Katharina Scheiter und Dirk Richter, Professor für Erziehungswissenschaftliche Bildungsforschung.

An der Uni soll demnach eine Vernetzungs- und Transferstelle entstehen, die das Dach für vier im Aufbau befindliche Kompetenzzentren mit verschiedenen Schwerpunkten sein soll. Das erste dieser Zentren soll im April starten und sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) befassen.

Das zweite Kompetenzzentrum beschäftigt sich mit Sprachen, Wirtschaft und Gesellschaftswissenschaften, das dritte mit Musik, Kunst und Sport und das vierte mit der Schulentwicklung, erklärte die Hochschule. Aufgabe der Zentren sei es, „innovative und wirksame Methoden für die digitalisierungsbezogene Professionalisierung von Lehrkräften sowie für die digitale Transformation an Schulen zu entwickeln“.

Bundesweit 60 Mitarbeitende, davon 28 in Potsdam

Lehrkräfte müssten alle Schüler:innen „unabhängig von Herkunft oder Elternhaus dabei unterstützen, digitale Kompetenzen zu erwerben“, hatte das Bundesbildungsministerium dazu im November erklärt. Insgesamt will der Bund bis Ende 2026 sogar bis zu 205 Millionen Euro Förderung in die Forschung und Entwicklung entsprechender Fortbildungsangebote stecken, hieß es damals. 

Katharina Scheiter, neu ernannte Stiftungsprofessorin in Brandenburg.
Katharina Scheiter, neu ernannte Stiftungsprofessorin in Brandenburg.

© Sören Stache/dpa

In der neuen Koordinationsstelle werden sich allein in Potsdam 28 Mitarbeitende um die Vernetzung der Zentren sowie die begleitende Forschung kümmern, wie die Hochschule mitteilte. Bundesweit beschäftige die neue Einrichtung 60 Fachkräfte.

Uni-Präsident Oliver Günther sieht die Hochschule für die anspruchsvolle Aufgabe gut gerüstet. „Wir haben unsere Lehrkräftebildung eng mit der Bildungsforschung verschränkt, um aktuelle Forschungsergebnisse, besonders zur Digitalisierung des Klassenzimmers, zügig in Lehre und Praxis zu überführen“, erklärte er.

Die Potsdamer Koordinierungsstelle soll die Arbeit der vier Kompetenzzentren unterstützen und ihre Ergebnisse für den Transfer in den Schulalltag bündeln. Dafür wolle man eng mit Schulbehörden und Landesinstituten, der Bildungspolitik und der Bildungsverwaltung zusammenarbeiten, erklärte Katharina Scheiter: „Wir werden uns intensiv damit beschäftigen, wann ein solcher Transfer gelingt und welche Akteursgruppen hier eine Schlüsselfunktion einnehmen.“

Scheiter wird neben der Co-Leitung der Potsdamer Koordinierungsstelle am ersten Kompetenzzentrum eines von sechs standortübergreifenden Projekten koordinieren. Auch in die übrigen drei Kompetenzzentren, die im Frühjahr bewilligt sein sollen, bringen sich Potsdamer Forschende ein, wie die Uni mitteilte.

Katharina Scheiter war im Mai 2022 auf die neue Professur für Digitale Bildung an der Universität Potsdam berufen worden – Potsdam habe mit dem Schwerpunkt bundesweit Neuland betreten, hieß es damals. Finanziert wird ihre Professur zunächst für fünf Jahre von der Hasso-Plattner-Stiftung.

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