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Sport: Hoeneß-Daumen und Pohlers-Fuß

Spitzenreiter Turbine Potsdam bezwang gestern in Zazenhausen Gastgeber VfL Sindelfingen mit 5:1

Vielleicht half ja auch der Dieter-Hoeneß-Daumen ein bisschen. Als sich der Manager des Männer-Bundesligisten Hertha BSC und Potsdams Frauenfußball-Bundesliga-Coach Bernd Schröder gestern in aller Frühe auf dem Flughafen Tegel begegneten – der Berliner flog zum Punktspiel seiner Herthaner nach Duisburg, Turbine zur Meisterschaftspartie beim VfL Sindelfingen –, da versprachen beide, sich für die Spiele gegenseitig die Daumen zu drücken. Turbine gewann denn gestern Mittag auch mit 5:1 (3:0) – Hertha allerdings hatte am Abend beim MSV mit 1:2 das Nachsehen.

Turbines gestriger Sieg beim Tabellenvorletzten Sindelfingen resultierte indes vor allem aus einer klaren Überlegenheit der Gäste und einer erneut funktionierenden „Tormaschine“ Conny Pohlers, der gestern in Halbzeit eins sogar ein lupenreiner Hattrick gelang. Schröder atmete anschließend erleichtert auf. Nicht so sehr wegen des Sieges, mit dem er fest gerechnet hatte, sondern weil die Partie nicht widrigen Platzverhältnissen zum Opfer fiel. Da Sindelfingens heimisches Floschenstadion von der Stadt noch gesperrt war, wurde die Partie auf dem Kunstrasenplatz des TV Zazenhausen nördlich Stuttgarts angepfiffen. „Der Platz war etwas klein und der Kunstrasen durch die Minusgrade ziemlich hart, trotzdem sind wir froh, die Partie jetzt abhaken zu können“, erklärte der Coach, der sich extra beim DFB dafür eingesetzt hatte, in Zazenhausen kicken zu dürfen.

Dort brauchte der Spitzenreiter vor 250 Zuschauern eine Viertelstunde, um richtig ins Spiel zu finden, zumal der Aufsteiger bemüht war, Turbine gleich den Schneid abzukaufen. Mit dem 0:1 durch Pohlers (25.) – Petra Wimbersky hatte mit einem Querpass in den Strafraum die Vorarbeit geleistet – war die Marschrichtung jedoch klar, zumal Pohlers nur zwei Minuten später nach Doppelpass mit Wimbersky auf 0:2 erhöhte (28.). Und als Sindelfingens Torfrau Julia Sandmann einen Abstoß direkt vor die Pohlers-Füße setzte, bedankte sich die Torjägerin mit einem Volleyschuss in die rechte Ecke zum 0:3 (36.).

Turbines Überlegenheit setzte sich nach dem Seitenwechsel fort und wurde durch das 0:4 Anja Mittags nach Doppelpass mit Pohlers belohnt (52.). Der anschließende Gegentreffer aber war laut Potsdams Cheftrainer „völlig überflüssig, wir hätten dieses Tor nie und nimmer kassieren dürfen!“ Als Sandra Ruf nahe der Strafraum-Seitenlinie von Ariane Hingst leicht attackiert wurde, zeigte Schiedsrichterin Jung (Worms- Herrnsheim) auf den Elfmeterpunkt, von dem aus Karin Burger das 1:4 gelang (58.). Erneut Pohlers war es vorbehalten, eine Minute vorm Abpfiff nach Doppelpass mit Mittag zum Endstand zu treffen (89.). Mit sieben Toren in den letzten beiden Partien schraubte Conny Pohlers ihre Saisonbilanz auf nunmehr 21 Treffer – Platz eins der Torschützenliste!

Während Schröder mit einem Teil seiner Mannschaft später heim flog, blieben Hingst, Nadine Angerer, Babett Peter, Britta Carlson – die gestern auf dem harten Boden wegen ihrer Knieprobleme geschont wurde – und Mittag in Süddeutschland. Sie gehören zum DFB-Aufgebot für das Länderspiel am Mittwoch gegen China (18 Uhr, Homburg/Saar).

Turbine: Angerer; Kuznik, Hingst, Peter; Omilade, Zietz, Thomas; Wimbersky; I. Kerschowski (64. Podvorica), Pohlers, Mittag.

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