Sport: „Hoffentlich fällt der Bambi niemandem auf den Fuß“

Nach erneuter Ehrung wollen Potsdams Turbine-Kickerinnen daheim gegen Bad Neuenahr Wiedergutmachung leisten Gestern abend live in der ARD, am Sonntag wieder live im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion: Für Potsdams vier Fußball- Weltmeisterinnen Ariane Hingst, Nadine Angerer, Conny Pohlers und Viola Odebrecht gab es gestern Abend im Hamburger „Theater im Hafen“ – gemeinsam mit der gesamten deutschen Nationalmannschaft – den zum 55. Mal verliehenen „Bambi“ in der Kategorie „Sport“. „Hoffentlich fällt der niemandem von uns auf den Fuß“, flachste vorab Turbine-Trainer Bernd Schröder. „Schließlich brauche ich die vier am Sonntag für unser Heimspiel gegen Bad Neuenahr.“ Dann wollen die Turbienen ab 14 Uhr Wiedergutmachung für die Magerkost am vergangenen Sonntag leisten, als sie gegen Schlußlicht Saarbrücken mit Ach und Krach 1:0 gewannen. „Das hatten die Spielerinnen schon alle selbst eingesehen, deshalb haben wir in der Mannschaftssitzung am Dienstagabend nur nach vorn geschaut“, erklärte Schröder. „Und ich bin sicher, dass die Einstellung diesmal wieder stimmt.“ Muss sie auch, damit kein böses Erwachen folgt wie vor zwei Jahren, als Turbine dem SC 07 daheim 1:2 unterlag; zuletzt wurde 4:0 gesiegt. In der vergangenen Saison verlor Potsdam im Apollinaris-Stadion Bad Neuenahr 3:4, und diese einzige Saisonniederlage kostete Schröders Truppe den Meistertitel! „Wir müssen diesmal siegen, um unsere Meisterhoffnungen wahren zu können“, fordert der Coach, „zumal wir zwei Wochen später Bad Neuenahr auch im DFB-Pokal-Viertelfinale empfangen.“ Obwohl die Gäste auf Nationalstürmerin Martina Müller verzichten müssen, die sich am Dienstag einer Fußoperation unterzog, hält Schröder die Sonntag-Aufgabe für schwer: „Bad Neuenahr hat mit Isabell Bachor, Verena Hagedorn, Nicole Bender, Vanessa Baudzus und Anne-Katrin Sabel weitere Klasse-Spielerinnen und mit Doreen Meier eine sehr gute Trainerin.“ Meier, die im Mai 1990 in Babelsberg unter Nationaltrainer Schröder das einzige DDR-Länderspiel (0:3 gegen die CSSR) mit bestritt, meint zur Sonntag-Partie: „Bernd, zu dem ich ein über das Kollegiale hinaus gehendes, wirklich freundschaftliches Verhältnis habe, wird seine Mannschaft nach dem knappen 1:0 ganz schön auf das Spiel gegen uns einpeitschen. Wir sind Außenseiter, werden aber versuchen gegenzuhalten. Wir werden uns aber nicht hinten reinstellen.“ Was auch Turbines Coach erwartet: „Bad Neuenahr ist spielstark, das wird ein interessantes Spiel werden.“ Potsdams Fans kann das nur freuen. Michael Meyer