Sport: Hoffnungen für Olympia 2008
21 Potsdamer Aktive und ihre Trainer gehören dem aktualisierten „Team Peking – Land Brandenburg“ an
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Ein bisschen komisch zumute war Jeannine Hennicke schon, als sie am Samstag vor über 200 feierlich gestimmten Menschen auf die Bühne stieg. Dann aber überwog „die Freude über diese Wertschätzung und das gute Gefühl dazuzugehören“, meinte sie später. Am Samstag zählte die junge Ruderin zu den elf Aktiven, die im Rahmen des ersten Neujahrsempfang des Sports im Potsdamer Kongresshotel am Templiner See neu ins „Team Peking – Land Brandenburg“ der Sporthilfe Brandenburg und des Landessportbundes aufgenommen wurden.
„Ab heute sind es noch 613 Tage bis zu den Olympischen Spielen in Peking“, verkündete Ministerpräsident Matthias Platzeck, ehe er den „Neuen“ ihre Berufungsurkunden sowie T-Shirt und Basecap als offizielle Teambekleidung überreichte. „Natürlich will ich auch in Peking dabei sein. Dass man im Land an mich glaubt, ist schon eine Motivation“, sagte Hennicke den PNN. Wobei sich die Sozialpädagogik-Studentin der Fachhochschule Potsdam durchaus selbstbewusst zeigt: „Ich glaube auch an mich selbst.“ Zwar sei es schwer, es 2007 wieder in die Nationalmannschaft zu schaffen, da nun mit ihrer Klubkameradin Kathrin Boron und der Magdeburgerin Manuela Lutze zwei erfahrene Skullerinnen in die Boote zurückgekehrt seien, räumte die 21-Jährige der Potsdamer Ruder-Gesellschaft ein. „Aber ich werde mein Bestes versuchen.“ Mut macht ihr auch ihre Heim- und Bundestrainerin Jutta Lau: „Alle haben eine Chance, und die Besten sitzen am Ende im Boot.“
Jeannine Hennicke gehört nun zu den insgesamt 34 Sportlerinnen und Sportlern sowie deren 19 Trainerinnen und Trainern des aktualisierten „Teams Brandenburg“. Wobei Potsdamer Vereine mit 21 Sportlern und ihren Trainern fast zwei Drittel der Berufenen stellt (siehe nebenstehende Foto-Übersicht). Die Sporthilfe Brandenburg fördert sie bei ihrer Vorbereitung auf Peking individuell und finanziell. Die Athleten erhalten zwischen 200 und 750 Euro monatliche Unterstützung, wobei es den Höchstbetrag nur für einen Olympiasieg gibt. Der Kreis der so Geförderten ist bereits anderes als bei der Erstberufung Ende 2005, „und Anfang 2008 könnte sich das endgültige Gesicht des Teams noch einmal ändern“, so Günter Möbius, der Vorsitzende der Sporthilfe Brandenburg. Im Verlauf dieses Jahres nämlich können weitere Aktive durch entsprechende Leistungen nachrücken. Erwartet wird das vor allem von den 18 Perspektivkadern, die am Samstag ebenfalls berufen wurden und zu denen sieben Aktive aus Potsdam zählen (siehe Kasten).
Im vergangenen Jahr gehörte Jeannine Hennicke ebenfalls noch zu diesen Perspektivkadern, ehe sie sich in den deutschen Doppelvierer ruderte, mit dem sie bei den WM in Eton Vierte wurde. Andere, international bereits bekannte Aktive, denen zuletzt international keine vorderen Platzierungen gelangen, werden von der Sporthilfe trotzdem weiter mit einer Grundförderung bedacht, „weil wir weiter an sie glauben und hoffen, dass sie auch in Peking dabei sein können“, sagte Beate Pätzold von der Sporthilfe. Aus Potsdam gehören Melanie Seeger und Andreas Erm dazu. Nachrücker für das Team können aber auch aus dem Kreis der letztjährigen Medaillengewinner bei Junioren-WM und -EM kommen. Allein 22 der insgesamt 28 von der Sporthilfe geförderten Junioren starten für Potsdam.
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