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Sport: Hoffnungsvoll nach Fernost

Brandenburgische Olympia-Teilnehmer beim 9. Sommerabend in Potsdam Richtung Peking verabschiedet

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Kathrin Boron hat schon viel erlebt in ihrer langen Sport-Karriere – trotzdem wirkte sie am Dienstagabend gerührt. „Ist doch schön, wenn man so verabschiedet wird und dabei spürt, wie die Menschen hier mit uns fiebern und uns im August die Daumen drücken werden“, sagte die vierfache Olympiasiegerin der Potsdamer Ruder-Gesellschaft. Boron und 35 weitere brandenburgische Sportler wurden 51 Tage vor den Olympischen Spielen 2008 auf dem 9. Brandenburgischen Sommerabend im Krongut Bornstedt von den 3500 Gästen aus Politik und Wirtschaft, Sport und Kultur in Richtung Peking verabschiedet. Ein Großteil der Athleten hat sich bereits qualifiziert, einige müssen noch endgültig das Ticket dorthin lösen (siehe Kästen). Beispielsweise die Ruderer, die am 23. Juni vom Deutschen Olympischen Sportbund benannt werden. Auf die Frage, ob sie in Peking ihren fünften Olympiasieg feiern werde, antwortete Kathrin Boron mit einem verschmitzten Lächeln: „Wir arbeiten daran.“

Obwohl mitten in der Vorbereitung auf das Riesen-Sportereignis in Fernost, waren fast alle Peking-Starter und -Kandidaten an die Ribbeckstraße gekommen – und die große Schar, die sich dort auf der Bühne versammelte, lässt für die Olympischen Spiele 2008 einiges erwarten. Ob nun die Potsdamer Athleten im Kanurennsport, Rudern, Judo und Schwimmen, in der Leichtathletik und im Frauenfußball, die Frankfurter im Ringen, Sportschießen, Judo, Handball und Gewichtheben, die Cottbuser im Radsport und Turnen oder die Senftenberger im Kanuslalom – sie alle hoffen, in Peking weit vorn ein Wörtchen mitreden zu können. Gleiches gilt für Potsdamer, die für einen nicht-brandenburgischen Verein die Olympia-Tickets lösten – wie Triathlet Christian Prochnow, Geherin Sabine Zimmer und Segler Ingo Borkowski.

2000 in Sydney und 2004 in Athen avancierte Potsdam dank der vielen Medaillen, die seine Asse dort gewannen, zur sportlichen Hauptstadt Deutschlands. Das verleitete Ministerpräsident Matthias Platzeck am Dienstagabend zum laut verkündeten Wunsch, Brandenburg möge auch in der Nationenwertung von Peking – einmal extra gerechnet – wieder vor so mancher gestandenen Sport-Nation landen. „Dieses kleine Land“, rief Platzeck den Sportlern zu, „fiebert mit Euch!“

Zu den letzten Potsdamern, die in Peking um Edelmetall kämpfen werden, zählen erneut die Kanuten – die in der Vergangenheit am Ende der Olympischen Spiele mit zahlreichen Medaillen Deutschlands Bilanz stets nochmal kräftig aufpolierten. Das könnte 2008 erneut so sein. „Wir wollen diese Tradition natürlich fortführen“, erklärte Tim Wieskötter, der gemeinsam mit Ronald Rauhe seinen Olympiasieg von Athen wiederholen möchte. Erstmals bei Olympia am Start sein wird Klubkamerad Torsten Eckbrett , der im Viererkajak paddelt und am Dienstagabend fehlte. „Ich hatte einen dringenden Termin an der Berufsakademie Mannheim, wo ich im Oktober eine Ausbildung beginnen will“, erklärte der 24-Jährige, der bereits weit über Peking hinaus plant.

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