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Der alte Potsdamer Landtag "Kreml".

© Andreas Klaer

Flüchtlingsunterkünfte: Hohe Kosten für leere Unterkünfte

Viele Unterkünfte für Flüchtlinge in Potsdam stehen leer und verursachen dennoch Kosten. Potsdams Sozialbeigeordnete Müller-Preinesberger will jetzt das Land in die Pflicht nehmen.

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Potsdam – Durch leer stehende Flüchtlingsunterkünfte entstehen der Stadt Potsdam Kosten von rund 500 000 Euro im Jahr. So müssten die derzeit nicht belegten Leichtbauhallen in Neu Fahrland und Drewitz unter anderem durch einen Sicherheitsdienst bewacht werden, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger am Dienstag den PNN. Dort fielen rund 15 000 Euro pro Standort im Monat an. Hinzu kämen jeweils 750 000 Euro für den Kauf und die Inbetriebnahme der beiden Hallen. Das Land Brandenburg müsse sich an den Kosten beteiligen.

Preinesberger: System aufbauen, um schneller freie Kapazitäten zu sehen

Die Sozialdezernentin schlug vor, landesweit ein System aufzubauen, um freie Kapazitäten in Unterkünften für Flüchtlinge vorzuhalten. Nur dann könne man auch schnell auf eine neue Situation reagieren. Dazu habe es bereits Gespräche mit dem Innenministerium gegeben, sagte Müller-Preinesberger. Demnach will die rot-rote Landesregierung zunächst eine Bestandsaufnahme durchführen, welche Kommunen über freie Plätze in Unterkünften verfügen. Eine nächste Gesprächsrunde sei noch vor der Sommerpause geplant. Potsdam will in diesem Jahr laut Müller-Preinesberger keine neue Unterkunft unter Vertrag nehmen. Vor allem die Räume im sogenannten Kreml, dem alten Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg, will die Landeshauptstadt künftig nutzen. Dort können bis zu 400 Menschen untergebracht werden. Zuletzt waren es dort rund 70.

Bundesweit bleibt die Zahl der Flüchtlinge vorerst niedrig. Wie die Bundespolizei auf Nachfrage mitteilte, kamen im April nur 5485 Flüchtlinge nach Deutschland, etwa genauso viele wie im Vormonat. In den beiden ersten Monaten des Jahres waren noch deutlich mehr Menschen eingereist. Insgesamt hatte die Bundespolizei von Januar bis März rund 107 000 Flüchtlinge erfasst. Beamte, die kürzlich an der bayerischen Grenze eingesetzt waren, berichten, dass derzeit vor allem Afrikaner einreisen.

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