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ATLAS: Hoher Preis

Nach den Seen nun die Äcker und Plantagen. Die Bodenverwertungsgesellschaft des Bundes, die BVVG, sieht sich abermals in der Kritik.

Von Peer Straube

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Nach den Seen nun die Äcker und Plantagen. Die Bodenverwertungsgesellschaft des Bundes, die BVVG, sieht sich abermals in der Kritik. Zuerst schob die Politik der Privatisierung von Seen in Brandenburg einen Riegel vor, jetzt gibt es auch Widerstand gegen den Verkauf von Agrarflächen – jedenfalls zu den aufgerufenen Preisen. Natürlich tut die BVVG zuerst einmal das, was der Bund ihr vorschreibt: Flächenverkauf mit möglichst hohem Profit, um Geld in die durch die Finanzkrise weit über Gebühr belastete Staatskasse zu spülen. Dennoch muss sich die BVVG vorwerfen lassen, zu wenig Augenmaß walten zu lassen. Es ist eine Sache, etwa alte Kasernenobjekte oder Militärflächen an millionenschwere Investment-Fonds zu verhökern. Wenn dort ordentlich abgeschöpft wird, kann niemand etwas dagegen haben. Anders liegt die Sache aber eben bei Seen und Agrarflächen. Die BVVG ist Teil der öffentlichen Hand, also hat sie auch eine Verantwortung, im öffentlichen Interesse zu handeln. Bauern gehören zum Mittelstand, und dieser bildet bekanntlich das Herz der deutschen Wirtschaft. Agrarflächen an die Nutzer zu verkaufen, ist richtig. Den Preis aber müssen sie sich leisten können. Spekulieren sollte die BVVG mit den Agrarflächen jedenfalls nicht.

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