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Landeshauptstadt: Holzauktion in Sanssouci

Hauptallee wird in den nächsten Jahren erneuert

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Mit hundert Euro startete Auktionator Sven Hannemann die Versteigerung einer drei Kubikmeter großen Brennholzmiete. Am Ende ließ er den Hammer bei 145 Euro fallen. „Ein absolutes Schnäppchen“, kommentierte Gärtnermeister Andreas Pietz, der das Holz kunstvoll aufgestapelt hatte, das Gebot. „Für eine Kiste mit Dreiviertel Kubikmetern reines Buchen-Brennholz zahlen Sie im Baumarkt hundert Euro“, sagt Pietz. Für 130 Euro fanden zwei Kisten bei der sonntäglichen Holzauktion auf dem Gärtnerhof der Preußischen Schlösser und Gärten einen neuen Besitzer. Bereits nach einer halben Stunde konnte Hannemann verkünden: „Wir sind ausverkauft.“

Sämtliches Holz der Auktion stammt aus den Beständen der Schlossgärten. Allein im Bereich von Revierleiter Heiko Muschik rund um Schloss Sanssouci stehen 5900 Bäume. Auf einer Führung zum Holztag am Sonntagnachmittag zeigt er auf die über hundert Jahre alten Buchen an der Hauptallee zwischen Obelisk und Neuem Palais: „In den nächsten zehn bis dreißig Jahren werden sie wahrscheinlich fallen und durch Neupflanzungen ersetzt.“ Der Park verändere sich ständig. Das treffe auch für die Buchenhecken an den Wegen zu. Die ältesten stammen aus dem Kaiserjubiläumsjahr 1912. „Das sind praktisch Bonsai-Bäumchen, weil sie laufend beschnitten werden.“ An der sogenannten Froschfontäne zeigte Muschik auf eine Hecke aus Kornelkirschen, die aus den 1970er Jahren stammt. „Eine andere Gehölzart sollte besseres Wachstum auf dem von Buchen ausgelaugten Boden ermöglichen“, erklärt er.

In den Potsdamer Parks ist ständig ein Trupp von drei Experten und Baumkletterern unterwegs, um die Bäume zu pflegen. Am Holztag zeigten die Kletterer, wie sie sich bis in 15 Meter hohen Wipfel hangeln. Von der Pfaueninsel über den Babelsberger Park und Neuen Garten bis zum Park Sanssouci reicht ihr Revier. „Die Arbeit ist kaum zu schaffen“, sagt der 37-jährige Baumpfleger Lukas Heye.

Sichtachsen frei zu halten ist eines der Ziele beim Beschneiden der Bäume. Sven Hannemann, der Fachbereichsleiter des Reviers um die Orangerie, zeigte bei seiner Führung auf den Stufen des Orangerie-Schlosses den Durchblick zur Friedenskirche. „Der war vor einiger Zeit noch zugewachsen.“ Der freie Blick von der Orangerie zum Belvedere auf dem Klausberg erfordere gar einen regelmäßigen „Sichtenschnitt“. Der letzte sei vor wenigen Wochen erfolgt. Für solch große Arbeiten – wie etwa die Lindenallee mit der Sicht zum Belvedere – verpflichtet die Stiftung externe Fachkräfte. Der mit 30 Teilnehmern bei Schneewetter nur mäßig besuchte Holztag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Preußisch Grün“. Am 27. April geht es ab 7 Uhr an der Historischen Mühle mit einer Morgenwanderung auf den Ruinenberg weiter. G.S.

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