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Von Erhart Hohenstein: Holzgalerie wieder offen

Im November beginnen grundlegende Reparaturen an der Historischen Mühle

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Sanssouci - Ab heute wird die gesperrte Turmgalerie der Historischen Mühle den Besuchern vorübergehend wieder zugänglich gemacht. Dies ist möglich, weil die Last des statisch instabilen Holzbaus inzwischen durch ein Außengerüst abgefangen wird. Bis Ende Oktober sollen die Touristen von der Galerie aus den Blick über Sanssouci genießen können. Dann beginnen grundlegende Reparaturarbeiten. Deswegen muss das Bauwerks bis in die Turmspitze eingerüstet werden. Auch Drehkräne sollen eingesetzt werden.

Saniert und erneuert werden müssen tragende Eichenbalken, die aus Lärche bestehenden Laufbohlen und Teile des sogenannten Krühwerks, das die Flügel in den Wind dreht. Wie Alfons Schmidt, Baudirektor der Schlösserstiftung, gestern sagte, werden für die Arbeiten durch „Umschichtungen im Haushalt“ 180 000 Euro zur Verfügung gestellt. Dass die 1993 nach dem damaligen Stand der Technologie gebaute Galerie nach 16 Jahren einer grundlegenden Sanierung bedürfe, sei normal. Seitens des Betreibers, der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg, erklärte Geschäftsführer Torsten Rüdinger dem gegenüber, dass die Stiftung als Bauherr mehrfach auf den kritischen Zustand der Aussichtsgalerie aufmerksam gemacht worden sei. Deren Sperrung habe dem Baudenkmal einen deutlichen Besucherrückgang gebracht. Er hoffe auf finanzielle Förderung aus dem Landeskulturministerium, um weiterhin die Öffnung der Historischen Mühle zu sichern.

Das mit der Bauleitung beauftragte und auf Holzschutz spezialisierte Baubüro Dreger will durch Anwendung neuer Forschungsergebnisse dafür sorgen, dass die Galerie bis zur nächsten Sanierung länger hält. Dazu hat es für den Bereich unter der Bohlenauflage eine Edelstahlverkleidung samt Entwässerung entwickelt. Diese Lösung sei bisher deutschlandweit einmalig, hieß es.

Baudirektor Alfons Schmidt geht davon aus, dass die Reparaturarbeiten bis Ende März abgeschlossen werden. Dann könnte die Historische Mühle zum Saisonbeginn 2010 wieder eröffnet werden – mit all ihren Angeboten. Dazu zählen die Dauerausstellung über Müller und Mühlen sowie das Technikgeschoss, in dem nach wie vor Korn gemahlen wird. Das aus dem Mehl hergestellte Brot wird in der Mühle zum Kauf angeboten.

Die Historische Mühle war 1787 bis 1790 im holländischen Stil errichtet worden. Am 27. April 1945 brannte die Mühle bis auf den Sockel nieder, nach dem die Sowjetarmee sie beschossen hatte. 1983 begann die Handwerkskammer Potsdam mit ersten Arbeiten zum Wiederaufbau. Nach der Wende wurde er Unterstützung der Mühlengesellschaft abgeschlossen. Die Wiedereinweihung der Mühle fand am 24. April 1993 statt.

Erhart Hohenstein

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