
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Holzwände für die Baumschule
Grundstein für „Independent Living“-Kita gelegt / Träger plant eigenen Neubau für Wald-Kita in Drewitz
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Brandenburger Vorstadt/Drewitz - Eine Erdwärmepumpe, die im Winter wärmt und bei Hochsommerhitze kühlt, 30 Zentimeter starke Holzwände mit einer energieeffizienten Zellulosedämmung: Der Neubau für die Kita „Baumschule“ in der Geschwister-Scholl-Straße soll auch die Umwelt schonen. Am gestrigen Montag legte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gemeinsam mit Kindern der Kita den Grundstein für das 2,5-Millionen-Euro-Projekt des Kommunalen Immobilien Service (KIS). Finanziert wird es laut Stadt ausschließlich mit Kreditmitteln des KIS.
Der Neubau war nötig geworden, weil das Vorgängerhaus aus den 1960er Jahren nicht mehr sanierungsfähig gewesen sei, erklärte KIS-Chef Bernd Richter. Im Februar 2011 war mit dem Abriss begonnen worden, die 130 Kinder der vom Träger „Independent Living“ betriebenen Kita nutzen während der Bauzeit die mit Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket neu gebaute Kita in der Stormstraße.
Wenn die Kita „Baumschule“ – voraussichtlich im August 2012 – an alter Adresse wiedereröffnet wird, wird sich die Kapazität auf immerhin 170 Kinder erweitert haben. Eine Größe, mit der Independent-Living-Chefin Irene Seidel allerdings nicht ganz zufrieden ist. Denn insgesamt betreut der Träger in Potsdam-West 250 Kinder – trotz des Neubaus sei eine Zusammenlegung der Kita mit dem Hort der Hauptmann-Grundschule in der Carl-von-Ossietzky-Straße aber nicht machbar. Ein noch größerer Neubau sei in unmittelbarer Nachbarschaft des Weltkulturerbes – das Gelände grenzt an den Park Sanssouci – aber nicht möglich gewesen, erklärte Jakobs.
Architekt Andreas Pietrek entwarf den barrierefreien Zweigeschosser in Holzrahmenbauweise. Die Fassade zur Straße hin wird der gründerzeittypischen und stadtteilprägenden „Bossenstruktur“ aus großformatigen Steinquadern angepasst, rückseitig wird das Haus verputzt.
Potsdam verfüge über ein „großzügiges, aber noch nicht angemessenes Angebot an Kita-Plätzen“, räumte Oberbürgermeister Jakobs ein. Nach jüngsten Angaben der Stadt stehen für das im September beginnende Kita-Jahr 13 789 Plätze bereit – 600 mehr als im Vorjahr. Allerdings wächst der Bedarf auch kontinuierlich um jährlich 400 bis 500 Plätze.
Vor diesem Hintergrund plant der Träger „Independent Living“, der bereits fünf Kitas und den Jugendclub 18 in Potsdam betreibt, auch seinen ersten eigenen Kita-Neubau: 80 Plätze soll es in der neuen Einrichtung mit „waldorientiertem Konzept“ geben, sagte Irene Seidel. Das Grundstück in der Sternstraße 63, früher Standort des Kinderclubs „Junior“, sei bereits gekauft. Nach dem Bauvorbescheid warte man nun auf die Baugenehmigung. Wenn alles klappt, könnten im September die Bauarbeiten für das 1,25 Millionen Euro teure Projekt beginnen. Die Kita könnte dann zum Schuljahr 2012/2013 eröffnen. Zudem soll der Träger perspektivisch auch den Neubau in der Stormstraße permant nutzen können. Er wird 2012 aber noch als Ausweichdomizil für die Sanierung der Kita „Hasenlaube“ gebraucht. Jana Haase
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