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Landeshauptstadt: Horst Wessel am Container

Nazi-Sprühereien in Fahrland sollen verschwinden

Fahrland – Der Kleidercontainer in Fahrlands Ortsmitte ist seit Monaten Werbefläche für rechtsextremistische Propaganda. Dort sind mehrere gesprühte Plakate zu finden, die den Kopf des Nazi-Idols Horst Wessel zeigen. Darunter steht der Text: „Ermordet durch Rote Hand“ und das Kürzel „FKP“. Ebenso sind andere, wohl mit einer Schablone gesprühte Plakate zu finden: Zwei kämpfende Personen, darunter der rechtsextreme Angriffsspruch „Good Night Left Side.“ Auch an der Bushaltestellen gegenüber sind solche Graffiti zu finden. Ein Bürger, der sich schon mehrfach an die Stadtverwaltung wegen der Beseitigung der Sprühbilder gewandt haben will, hatte sich bei den PNN gemeldet.

Auch Claus Wartenberg (SPD), Ortsbürgermeister von Fahrland, kennt das Problem. „Der Fall wurde von uns bereits vor Monaten an die Polizei gemeldet.“ Für die Beseitigung der Sprühplakate hätte er kein Geld mehr zur Verfügung, zudem sei dies Sache der Stadtverwaltung. Diese sei informiert. „Aber durch die neuen Ortsteile kommen sie wohl nicht“, sagte Wartenberg gestern den PNN. In seinem Ortsteil gäbe es fast eine Art „Schmierwettbewerb“ zwischen Anhängern der linken und der rechten Szene.

Die Polizei ist gegen solche Bilder machtlos, wie Sprecherin Angelika Christen vom Schutzbereich Potsdam gestern bestätigte. Denn Darstellungen wie die von Horst Wessel fielen nicht unter den Straftatbestand der Verwendung von verfassungsfeindlichen Symbolen. Ermittelt werden könne in solchen Fällen nur wegen Sachbeschädigung. Wofür das Kürzel „FKP“ stehen soll, konnte Polizeisprecherin Christen nicht beantworten – dies sei noch nicht ermittelt.

Verwundert reagierte Marlene Zierock, Arbeitsgruppenleiterin Abfallentsorgung im Bereich Umwelt und Natur der Stadt. Eigentlich würden solche Meldungen sofort bearbeitet, so Zierock gegenüber den PNN. Deshalb wollte sich noch gestern eine Mitarbeiterin der Verwaltung nach Fahrland begeben und die Sprühbilder inspizieren. Ebenso sollen noch heute andere Sprühereien an einem Altkleidercontainer in Neu Fahrland verschwinden: Dort wird in blassen Lettern unter anderem zum „Nationalen Widerstand“ aufgerufen. Henri Kramer

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