Landeshauptstadt: Hotel für Ohrenkneifer
Fünf Potsdamer Schulen bekamen gestern den Titel „Umweltschule in Europa“ für ein Jahr verliehen
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Fünf Potsdamer Schulen bekamen gestern den Titel „Umweltschule in Europa“ für ein Jahr verliehen „Hier gibt es Spinnen, Ameisen und Ohrenkneifer“, plappert Dmitri Dykman fröhlich drauflos und zeigt in Richtung des Gartenzauns der Grundschule am Humboldtring. Dort steht eine Art Regal, darin liegen Äste, Strohkisten, Blätter. Dmitris Kumpel Mahsum Bas ergänzt: „Die darin lebenden Insekten lockern zum Beispiel den Boden.“ Die beiden Fünftklässler haben eifrig mitgebaut an dem so genannten Insektenhotel. Für den Unterschlupf und für ein anderes Komposthaufenprojekt erhält die Grundschule an diesem Nachmittag den Titel „Umweltschule in Europa“ 2004 verliehen, daneben dürfen sich noch vier andere Potsdamer Schulen über die Auszeichnung freuen (siehe Infokasten). „Umweltschule in Europa“ ist eine Ausschreibung der europäischen Umweltbildungsstiftung Foundation for Environmental Education, in Deutschland vertreten durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU). Deren Vorstandsmitglied Horst Rode erklärt den Preis: „Jede Bewerber-Schule muss zwei selbst gewählte Handlungsbereiche mit eigenen Projekten beackern, dafür steht jeweils ein Schuljahr zur Verfügung.“ Danach entscheidet eine Jury, ob alle Vorgaben erfüllt sind. Rode: „Wenn alles klappt, darf sich die Schule für ein Jahr Umweltschule in Europa nennen.“ Insgesamt gehe es mit der Auszeichnung darum, die Schüler für Umweltfragen sensibel zu machen, so Rode. Gegenwärtig beteiligen sich an dem Programm europaweit über rund 6000 Schulen aus 25 Staaten, in Deutschland sind es bislang circa 600 Schulen aus elf Bundesländern. Die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ wird seit zehn Jahren verliehen, seit fünf Jahren auch in Potsdam. „So ein Titel bedeutet natürlich einen Imagegewinn für die Schule“, sagt Rode, „Außerdem bekommen die jungen Leute Gestaltungskompetenz vermittelt.“ Der bei der Preisverleihung anwesende Oberbürgermeister Jann Jakobs zeigt sich begeistert: „Gerade in städtischen Räumen ist es wichtig, sich mit der Umwelt auseinander zu setzen.“ HK
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