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Homepage: HPI-Studenten sichern Polizei-Mails Neun Abschlussprojekte am Plattner-Institut

Da blieben Hasso Plattner die Worte weg: Gestern Nachmittag wollte sich der Stifter des Potsdamer Instituts für Softwaresystemtechnik von seinem Büro in Walldorf aus per Video-Schaltung an die Bachelorabsolventen dieses Jahrgangs wenden. Einige Momente lang allerdings gestikulierte und erklärte er stumm auf dem Bildschirm vor dem vollbesetzten Hörsaal 1 im Institutsgebäude auf dem Campus Griebnitzsee.

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Da blieben Hasso Plattner die Worte weg: Gestern Nachmittag wollte sich der Stifter des Potsdamer Instituts für Softwaresystemtechnik von seinem Büro in Walldorf aus per Video-Schaltung an die Bachelorabsolventen dieses Jahrgangs wenden. Einige Momente lang allerdings gestikulierte und erklärte er stumm auf dem Bildschirm vor dem vollbesetzten Hörsaal 1 im Institutsgebäude auf dem Campus Griebnitzsee. Dann erreichte ihn offenbar der Ruf „Das Mikrofon ist noch aus!“ – und er schaltete sich selbst ein. Die neun aktuellen Abschlussprojekte bezeichnete Plattner in seiner Ansprache als „relevant und interessant“: „Das Hasso Plattner Institut hat viel mehr Relevanz bekommen“, resümierte er die Entwicklung des Instituts seit der Gründung im Jahr 1999. Davon zeuge zum Beispiel die enge Zusammenarbeit mit der Stanford University, einer US-amerikanischen Elite-Universität im kalifornischen Palo Alto.

Unter den vorgestellten Projekte war unter anderem eine hochsichere Datenschleuse, mit der brandenburgische Polizisten auf Streife online mit Sachbearbeitern der Polizei in Verbindung treten – etwa um Strafanzeigen zu stellen. Eine solche Verbindung muss vor Angriffen aus dem Internet geschützt sein: Ein fünfköpfiges Team von HPI-Absolventen entwickelte dafür einen so genannten „Lock Keeper“, die sich abwechselnd mit dem Internet und mit dem Polizeinetz verbindet. Die Daten werden vor der Weiterleitung geprüft. Mit dieser neuen Lösung gebe es „eine ganz andere Sicherheitsgarantie“, sagte Projektsprecher Vitaliy Kats. Das Polizeinetz sei bisher nur auf Software-Ebene vom öffentlichen Internet getrennt gewesen – was Sicherheitslücken für mögliche Hackerangriffe gelassen hätte. Die Netze sind nun physikalisch getrennt. Externer Kooperationspartner des Projektes war das Innenministerium Brandenburg.

Andere Projekte waren zum Beispiel eine Software, die Wegbeschreibungen mit Hilfe von Google Earth erstellt sowie ein Programm, mit dem Geschäftsprozesse einfach modelliert werden können. Die Projekte wurde jeweils mit externen Kooperationspartnern realisiert.

Insgesamt 45 Studenten präsentierten gestern ihre neun Bachelorprojekte – das sind etwa doppelt so viele Absolventen wie in den Semestern zuvor: Das liegt an der Verkürzung des Bachelorstudienganges von sieben auf sechs Semester, erklärt Frieder Bechtel von der Presseabteilung des HPI. Etwa die Hälfte der Bachelor-Absolventen werde bis zum Master-Abschluss weiterstudieren, sagte HPI-Sprecher Hans-Joachim Allgeier. Momentan hat der HPI 420 Studenten. Jana Haase

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