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Landeshauptstadt: Hunde im Dauerstress

Spot für neues Tierheim ab morgen im Kino / Tierschutzverein sucht Transporter für Wohncontainer

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Potsdam West/Babelsberg – Der Tierschutzverein verstärkt seine Öffentlichkeitsarbeit. Ab dem morgigen Donnerstag wird im Thalia Arthouse Kino ein Spot für ein neues Tierheim laufen. Den Film, den Volker und Andreas Held produziert und dem Tierschutzverein Potsdam und Umgebung (TSV) gespendet haben, stellten Niklas Wanke und Christine Niewald aus dem Vereinsvorstand gestern vor.

Der nur wenige Sekunden lange Film zeigt das Innere des Tierheim-Gebäudes am Wildpark 1: Traurige Hundeaugen hinter verrosteten Gittern, dazu gespenstische Stille. Am Ende knallt eine Falltür, die den Innen- vom Außenbereich der Hundezwinger trennt, mit lauten Krachen auf den Boden. Zeitgleich erscheint der Schriftzug: „Potsdam sucht ein neues Tierheim.“ Und: „Jeder kann helfen“.

Hauptsächlich im Foyer soll der Film laufen, so Niewald, die Theaterleiterin des Arthouse-Kinos. Auch vor ausgewählten Filmen werde der Spot gezeigt. 150 bis 700 Potsdamer pro Abend könnten damit erreicht werden – je nach Besucheraufkommen.

Der Spot sei „keine Reaktion auf das, was jetzt in der Stadt an Verhandlungen läuft“, betonte der TSV-Vorstandsvorsitzende Wanke. Wie berichtet, hat die Stadtverordnetenversammlung nach 17-jähriger Zusammenarbeit mit dem TSV eine Neuausschreibung für den Betrieb des Tierheims beschlossen.

Der Film soll auf die Unterbringungssituation im bestehenden Haus aufmerksam machen, so Wanke. Selbst wenn es zu einer schnellen Entscheidung über einen neuen Tierheim-Standort kommen würde: Mindestens zwei Jahre würden Planung und Bau dauern, argumentiert er. In dieser Zeit müsse der TSV die Bedingungen im alten Gebäude verbessern.

Im Durchschnitt zwei Quadratmeter stehen dort jedem Hund zur Verfügung – größere Tiere sind in den acht Quadratmeter großen Außenzwingern untergebracht. Dabei sieht die Tierschutzgesetzgebung schon für kleine Hunde bis 45 Zentimeter Höhe einen Mindestplatz von sechs Quadratmetern vor, so Wanke. „Das Stresslevel der Tiere kann sich kaum auf ein vernünftiges Maß heruntersenken“, erklärt er. Momentan werden die Zwinger durch Zusammenlegung vergrößert – und dabei braucht der TSV jede Hilfe, erklärte Wanke.

Aktuell suche er einen Sattelschlepper sowie einen Kran. Damit soll ein vom TSV gekaufter Wohncontainer von Brandenburg/Havel nach Potsdam gebracht werden. Darin sollen die Kleintiere – also Vögel, Mäuse, Hamster und Chinchilla – unterkommen. Der Container soll als „Streichelzoo“ im Innenhof des Tierheims stehen und für die Besucher separat zugänglich sein. Bisher gebe es für die Kleintiere lediglich eine vier Quadratmeter große Kammer und zusätzliche Käfige auf den Fluren, so Wanke.JaHa

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