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Landeshauptstadt: Hunderte von Nessel-Raupen entdeckt

Larve des Eichenprozessionsspinners löst Allergie aus/ Befall abgesaugt / Hotlines eingerichtet

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Waldstadt - Raupenalarm auf dem Schulhof: Der Hausmeister der Waldstadt-Grundschule entdeckte bereits am Dienstagnachmittag Hunderte von Larven, die sich in bizarren Gebilden versponnen hatten, und alarmierte die Stadtverwaltung. Bei der Überprüfung der insgesamt neun Nester habe sich bestätigt, dass es sich bei dem Befall um die Allergie auslösende Larve des Eichenprozessionsspinners handelte, sagte gestern der Leiter des Kommunalen Immobilienservice, Bernd Richter, auf einer Pressekonferenz. Daraufhin sei eine Absperrung um die betroffenen Bäume angebracht worden. Gestern morgen seien die Raupen von einem professionellen Unternehmen abgesaugt worden, erklärte die zuständige Beigeordnete Elona Müller und rief gleichzeitig zur Besonnenheit. „Das massenhafte Auftreten ist kein Grund zur Panik“, so die Gesundheitsbeigeordnete.

Es komme immer wieder mal zu einer epidemischen Ausbreitung dieser Raupenart, pflichtete ihr auch Dr. Markus Krause, Leiter der dermatologischen Klinik im „Ernst von Bergmann“ bei. Das habe nichts mit Umweltverschmutzung oder Klimawandel zu tun. Der Mediziner aber warnte vor dem direkten Kontakt mit den Schmetterlingslarven. Als Fressschutz sei der drei bis vier Zentimeter lange Körper der Tiere mit Nesselhaaren bestückt, die bei Berührung das Gift in die Haut des „Angreifers“ injizierten. Das löse innerhalb von zehn bis 24 Stunden juckende Hautrötungen aus, die allerdings innerhalb einer Woche abklinge, so Krause. Gefährlich sei auch das Einatmen der feinen Brennhaare, die die Schleimhäute und Atemwege reizten. Bei Allergikern könne es sogar zu einem Asthma-Anfall kommen, erklärte der Facharzt. Gelangten trotz Vorsichtsmaßnahme Raupenhaare auf den Körper, dürften sie nicht weggewischt, sondern sollten mit Wasser abgewaschen werden.

Die Raupe habe eine grau-beige Grundfarbe, über ihren Rücken verlaufe ein schwarzer, zum Teil geteilter Streifen, beschrieb Naturschutzamtsleiter Glenn Jankowski die Larve des Eichenprozessionsspinners. Ihren Namen verdanken die Tiere ihrem zum Teil prozessionsartigen Marsch über Äste und Rinde. Sie verpuppten sich in der Gruppe in einem netzartigen Gebilde, so Jankowski. Wer einen solchen Befall in öffentlichen Grünanlagen oder im Privatgarten entdecke, solle sich von dem Nest fern halten – der Sicherheitsabstand liege bei acht Metern – und die Feuerwehr verständigen. N. Klusemann

Wichtige Nummern: Potsdamer Feuerwehr (0331) 37010, Landesamt für Verbraucherschutz (033702) 73670 und die Hotline der Dermatologie 0175-5740952

N. Klusemann

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